Friedrich Percyval 
Reck-Malleczewen 

 

Tagebuch
eines Verzweifelten

Zeugnisse einer inneren Emigration

 

Mit einem Vorwort von Bernt Engelmann
und einem Nachwort von Christine Zeile

 

1981 by Verlag Dietz, Bonn 

1994 by Eichborn Verlag 

2018 Lesung/Hörbuch mit Jan Koester

Friedrich Percyval  Reck-Malleczewen  (1947) Tagebuch eines Verzweifelten - Zeugnisse einer inneren Emigration

1945    250/300 Seiten

Wikipe Autor  *1884 in Ostpreußen
bis 1945 im KZ-Dachau (60, Typhus) 

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Biografisches Nachwort von Christine Zeile (!)

 

 

 

(detopia-2007) 

Friedrich Reck ist am 16.02.1945 im KZ Dachau umgekommen. Wie C.Zeile im Nachwort formuliert, ist Recks Hass auf und Verachtung der Nazis nicht automatisch Ausdruck einer progressiven (oder wie sagen?) Geisteshaltung. 

 

 


 

Editorische Notiz

  • Zum ersten Mal wurde eine Fassung dieses Tagebuchs 1947 im Bürger-Verlag (Württemberg) veröffentlicht.  Über die Textgestaltung gibt die editorische Notiz Auskunft.

  • Die vorliegende Textfassung des Tagebuchs ist eine nach der Handschrift oder, soweit diese nicht mehr vorhanden war, nach dem Typoskript revidierte und ergänzte Fassung der Ausgabe des Dietz-Verlages von 1981. Der letzte Tagebucheintrag wurde handschriftlich neu aufgefunden und wird in dieser Ausgabe erstmals veröffentlicht. Die Fußnoten, ursprünglich von Franziska Violet der Ausgabe im Goverts-Verlag 1966 hinzugefügt, wurden bearbeitet und aktualisiert.

  • Zitiert wurde aus folgenden Büchern Recks: 
    Acht Kapitel für die Deutschen. Großschönau 1934. 
    Das Ende der Termiten. Ein Versuch über die Biologie des Massenmenschen.
    Fragment. Lorch/Württ. 1946; außerdem aus zahlreichen Aufsätzen und Rezensionen.

  • Die Briefe Recks an Leo Perutz befinden sich in der Deutschen Bibliothek, Exilarchiv 1933-45, Frankfurt am Main.

  • Wesentliche Informationen zur Biographie stützen sich auf die Arbeit von Alfons Kappeler, Ein Fall von »Pseudologia phantastica« in der deutschen Literatur: Fritz Reck-Malleczewen. Mit Totalbibliographie. 2 Bände. Göppingen 1975.


Dank    

Für vielfältige Hilfen bei den Recherchen danke ich dem Staatsarchiv München, dem Stadtarchiv München sowie der Deutschen Bibliothek, Deutsches Exilarchiv 1933-1945, Frankfurt am Main. Professor Dr. Alfons Kappeler, der zu einer Zeit, als viele Freunde und Bekannte Friedrich Recks noch lebten, einen überwältigenden Fundus über Friedrich Reck zusammengetragen hat, ließ mir großzügig Auskunft und Hilfe zuteil werden. Ohne die Unterstützung durch die Familie Reck, besonders von Frau Irmgard Reck und Andrea Clemen, wäre es unmöglich gewesen, die Druckfassung mit dem Manuskript abzugleichen, zu verbessern und durch neu aufgefundene Textteile zu ergänzen. Die Gespräche mit beiden gaben mir wertvolle Hinweise. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank.    (Christine Zeile)   

 


So furios, so haßerfüllt so rückhaltlos hat keiner in Deutschland über die Herrschaft der Nazis geurteilt. Schon 1935/36, als im In- und Ausland die meisten noch dachten. man könne sich mit Hitler arrangieren. sah Friedrich Reck mit beispielloser Schärfe, wohin der Weg führte: in die Barbarei und in den Untergang.

Das ist um so erstaunlicher, ja verstörender, da dieser Autor den Nazis nicht mit den Waffen der Aufklärung entgegentreten konnte. Im Gegenteil. Er war ein Deutschnationaler, ja, ein hoffnungsloser Reaktionär, beladen mit allen Vorurteilen einer altertümlichen Kulturkritik, der die Moderne als eine einzige Verirrung galt Und was noch schwerer zu fassen ist: Friedrich Reck war auch ein Verschwender, ein Mythomane, der sich mühsam genug als Verfasser von Unterhaltungsromanen über Wasser hielt.

Ausgerechnet diesem Mann. und nicht den politisch korrekten Auguren der Linken, verdanken wir diese wütende Abrechnung aus dem Untergrund der dreißiger und vierziger Jahre. Halb versteckt auf einem niederbayrischen Bauernhof, beschrieb Reck nicht nur Tag für Tag die Terroristen an der Macht sondern auch ihre widerstandslose Basis in der Bevölkerung.

Die Historikerin Christine Zeile hat, mit Hilfe der Familie Reck, zum ersten Mal eine gesicherte Textgrundlage geschaffen und in einem umfangreichen Essay ein Lebensbild dieses Verzweifelten entworfen, der ein tödliches Risiko einging, um uns das Zeugnis seiner Hellsicht zu hinterlassen.  

Friedrich Reck, 1884 als Sohn eines konservativen Reichstagsabgeordneten geboren, nannte sich nach seinem Geburtsort in Ostpreußen Reck-Malleczewen. Er studierte Medizin, praktizierte aber nie als Arzt. Mit seinen Reise- und Abenteuerromanen erreichte er hohe Auflagen: Admiral der Schwarzen Flagge (1917); Frau Übersee (1918): Die Dame aus New York (1921) u.v.a. 

Sein Buch Bockelson (1934) handelt von der Herrschaft der Wiedertäufer zu Münster, meint aber das Regime Hitlers; es wurde rasch verboten. Reck wurde 1944 auf Grund einer Denunziation von der Gestapo verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Dort ist er am 16. Februar 1945 an Flecktyphus gestorben.

 

Ein hellsichtiger Reaktionär

Friedrich Reck: Tagebuch eines Verzweifelten - Eichborn 1994,  lesemond.de / / ab_94.html    

 

Lesung 2018 von Jan Koester:

 

 

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Friedrich Percyval  Reck-Malleczewen  (1947) Tagebuch eines Verzweifelten - Zeugnisse einer inneren Emigration