Katharina Rutschky

Erregte Aufklärung 

Kindesmißbrauch: Fakten & Fiktionen

1992 im Klein-Verlag, Hamburg

Lektorat: Silvia Kuttny 

Herstellung: Ludwig Weidenbeck 

Made in Germany

Katharina Rutschky (1992) Erregte Aufklärung  Kindesmißbrauch: Fakten & Fiktionen  

1992

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Bauernfeind 1992  

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Heute kann ich auch was dazu sagen. Durch die kommerziellen Massenmedien werden die Dinge irgendwie verschoben (in der aktuellen Bedeutung). Und dann wird sich irgendwie so aufgeregt. Und die Medien reagieren irgendwie auf sich selbst. Ein Beispiel aus einem anderen Themenfeld:  1986 hatte der Spiegel ein Titelstory über das Klima "gebracht" mit dem Kölner Dom unter Wasser. Was wurde sich da aufgeregt! Noch zehn Jahre später in im "Ökooptimismusbestseller" waren Maxeiner/Miersch tief gekränkt.

Und heute wissen wir, was wir schon damals wussten: Es ist irgendwie anders. Zuerst trocknen wir aus. Die Überschwemmung erleben wir gar nicht mehr. - Also kurz: In der deutschen Republik seit 1990 funktionieren die Medien nur noch zur Hälfte. Das liegt auch an der schieren Masse der Massenmedien, heute sogar mit Streaming, Blockbuster, Games, "Serienjunkies", Onlineglücksspielsucht, usw. Wo ist die ganz normale Allgemeinbildung hin? Als ewiges und klares Beispiel über die Qualität der Kommerz-Massenmedien gelten mir die "Hitlertagebücher" des STERN.
wikipedia  Hitler-Tagebücher (1983) 

Jedoch zum Thema: Missbrauch von Kindern, zumal sexueller, zumal von Mädchen, ist "hochemotionalisiert". Mit keiner Silbe streite ich den Fakt und die Folgen ab. (Sonst hätte ich ja nicht etliche Bücher darüber mühsam eingescannt.) Aber auch wenn es dem Leser wehtut, sage ich: Es muss ihn auch schon früher gegeben haben, quasi "schon immer", zumindestens seit zivilisatorischen Zeiten, also einige tausend Jahre, und: Heute gibt es außer dem Missbrauch von Kindern noch: Atombomben, Raketen, Klimawandel, Artensterben. - Ein hoher Schutz für Kinder, ja: Frauen, ist für den Fortbestand auch der Nation wichtig. Und ich stimme voll mit Lloyd deMause überein, was er am Ende seines Vorwortes 2002 schreibt. - Also: Die Probleme müssen mit Augenmaß (Verhältnismäßigkeit) angegangen werden und nicht mit dem "Kölner Dom unter Wasser".

 

»Wir leben in einer Zeit, die mitunter zur medienwirksamen Heldenverehrung des Leides neigt, anstatt es mit Freundlichkeit und Wärme zu lindern. Dagegen hat Katharina Rutschky eines der klügsten und direktesten Bücher geschrieben, das ich seit langer Zeit gelesen habe.«    Annemarie Stoltenberg, Norddeutscher Rundfunk

»Katharina Rutschkys Buch dient nicht der Sache, sondern der Stimmungsmache gegen Feministinnen. Womit sich Rutschky dem Zeitgeist der 90er Jahre anpaßt.«    Heide Soltau, Hessischer Rundfunk


Von den einen als <gefährliches Buch> verteufelt — von den anderen als <kluges und wichtiges Buch> gelobt. Diese Streitschrift über den »Mißbrauch mit dem Mißbrauch« gilt als zur Zeit wichtigster Beitrag zur Versachlichung eines heiklen Themas: Kindesmißbrauch.

Katharina Rutschkys Essay Erregte Aufklärung ist als ein Leitfaden zu lesen, wie man mit dem Tabu Kindesmißbrauch umgehen sollte und wie besser nicht. Der Titel ist Programm und Tradition zugleich: Die Autorin kritisiert in gewohnter »beispielloser Pointierung« (Basler Zeitung) den öffentlichen Umgang mit Inzest, Kindesmißhandlung und -mißbrauch und setzt damit die Kontinuität ihrer publizistischen Arbeit fort. 

So wie sie in ihrem bahnbrechenden Buch Schwarze Pädagogik die pädagogischen Obsessionen einer Gesellschaft entlarvte, bietet sie hier den Leserinnen wieder eine unübliche Perspektive an: Es geht um das Tabu des sexuellen Mißbrauchs und um jenes Brechen des Schweigens, das allerorten als so befreiend gepriesen wird.

Katharina Rutschky hat nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften als Lehrerin an einer Institution des 2. Bildungsweges gearbeitet. Seit 1980 ist sie freie Autorin. Ihr 1977 herausgegebenes Buch Schwarze Pädagogik, vom »Spiegel« als »pädagogisches Schwarzbuch« gelobt, ist inzwischen Standardwerk für Pädagogen. 1983 folgte die <Deutsche Kinderchronik>.  

 

Inhalt

Tabubruch satt (7) 

Vorn Zaubern mit Zahlen und noch mehr Tricks (26)

Sozialisationstheoretische Schauerromantik  (50)

4  Der ganz normale Mann und andere Vorurteile (80)

5  Wie viel Sexualität braucht ein Kind? (97)

6  Statt Fußnoten ein Nachwort (113)

 

 

 

 

 

 

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