Katharina Rutschky

 

Schwarze Pädagogik  (1977)

Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung 

DNB.Buch   Inhalt-1988.pdf

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Erregte Aufklärung 1992  
Kindesmißbrauch: Fakten & Fiktionen

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Deutsche Schul-Chronik  1987  Inhalt.pdf

Deutsche Kinder-Chronik

Katharina Rutschky  Schwarze Pädagogik (1977)  Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung 

Wikipedia.Autorin  *1941 in Berlin bis 2010 (69) 

DNB.name (33) DNB.person 

DNB.nummer (21)

Bing.Autorin   Goog.Autorin 

 

detopia:

Psychobuch    Umweltbuch 

R.htm   Sterbejahr 

L.Mause   A.Miller   Blankertz (Pädagogik)

Kellermann (Kindheit)  Treue (Alltag)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

aus wikipedia 2011

Am 30. Mai 1999 erhielt Rutschky den Heinrich-Mann-Preis für Essayistik. Sie sei "eine der wichtigsten Nachkriegsessayistinnen gewesen", urteilte Jan Feddersen. 

Rutschky war eine entschiedene Verteidigerin der 68er-Generation, der sie angehörte. Von der Interpretation der 68er-Bewegung durch Wolfgang Kraushaar und Götz Aly grenzte sie sich ab.  

Ihr Verhältnis zum Feminismus beschrieb sie einmal mit den beiden Sätzen: 

"Ist Feministin in Italien, wohin sie seit zehn Jahren reist, um sich bei den Philosophinnen der Gruppe Diotima in Verona weiterzubilden und inspirieren zu lassen. 

Ist Antifeministin in Deutschland, weil hier das Niveau des Feminismus politisch und intellektuell über das private von Alice Schwarzer nicht hinausgekommen ist." 

Sie bezeichnete sich als Agnostikerin, die der Meinung war, "dass die monotheistischen Religionen mit einer ausgefeilten und anspruchsvollen Tradition religiös Talentierten mehr zu bieten haben als aller Ethnokitsch". 

wikipedia Agnostizismus    

 


 

Michael Rutschky: „Gegen Ende“ Warum veröffentlicht man so was? Sieglinde Geisel im Gespräch mit Florian Felix Weyh

 

 


 

22. März 2003   welt.de 

Familienaufsteller Bert Hellinger, ein Messias für Zeitgenossen

von Katharina Rutschky

Dem Erfinder der "Familienaufstellung", einer von vielen Menschen und zahllosen therapeutisch tätigen Helfern für bahnbrechend gehaltenen Schicksalsanalyse, droht in unseren aufgeklärten Zeiten gewiss nicht das Ende Jesu. Dazu ist Bert Hellinger mit 78 Jahren auch schon zu alt und kann sich außerdem aufs Grundrecht der Religionsfreiheit verlassen. 

Er selbst und seine Anhänger verstehen sich allerdings nicht als Glaubensboten, sondern als Psychotherapeuten, systemische Analytiker, Familien- und Paarberater, die ihrem befreienden Tun die Erkenntnisse des "Neurolinguistischen Programmierens", des "Modelling nach Braun", der "Festhaltekur" von Jirina Prekop nebst denen aller möglichen Naturheilverfahren anzubinden wissen. Wer hier Erlösung sucht, kann allerdings noch nicht mit einem Zuschuss seiner Krankenkasse rechnen, was in Anbetracht der großen Gemeinde Hellingers doch beruhigend ist.

Parallelen zu Jesus lassen sich dennoch finden, biographische und solche, die die Botschaft betreffen, welche im Falle Hellingers aber so knapp, praktisch und schlicht ist, dass man sie durch die Teilnahme an einem Seminar vollständig kapiert. Füge dich in die Ordnung der Liebe (so ein Buchtitel von Hellinger), die die Ordnung der patriarchalischen Familie ist. Wie absurd, wie schmerzlich das Gebot des Vaters auch sein mag, erst aus der Annahme seines Willens erwächst dem Sohn, der Tochter, der Ehefrau die Kraft des Heils. Die Rebellion führt zur Krankheit, zu Krebs, zum Downsyndrom des eigenen Kindes und vor allem zur Depression.

Durchgeführt wird die Katharsis mit der "Familienaufstellung", mit Freiwilligen durchaus auch vor großem Publikum, aber auch im kleinen Rahmen eines Seminars mit maximal 15 Teilnehmern. Das Problem des Patienten wird benannt, die Familie aus anderen Teilnehmern nachgestellt und unter der Anleitung von Hellinger oder eines geschulten "Familienstellers" ausgedeutet. Es läuft unweigerlich auf die Unterwerfung und im glücklichen Fall auf eine Art Wiederauferstehung hinaus, bei der die rebellisch fehlgeleitete Energie nun in die rechten Bahnen fließt.

Was Jesu zwischen Kindheit und jugendlichem Brillieren vor den Schriftgelehrten bis zu den Monaten vor seinem Tod getan hat, darüber wissen wir so wenig wie von Bert Hellingers Vorleben, Erweckung und Ausbildungsgang. Hellingers Imperium reproduziert sich aus zahllosen Büchern, Kassetten, Videos nebst lizensierten Vereinen und Instituten deutschlandweit, aber auch in der Schweiz und in Griechenland. Bei diesem breiten Angebot fallen die undeutlichen Informationen über den Prediger und Erlöser Hellinger schon auf.

Sein Vorleben als Jesuitenpater, tätig in Südafrika, wird zu einer Schulleitertätigkeit "bei den Zulus" heruntergespielt. Dann muss er eine neue Berufung erfahren haben. Eine seriöse Ausbildung zum Psychoanalytiker ist offenbar gescheitert, und Hellinger wandte sich jenen Erlösungsversprechen zu, die Unglücklichen schnelle und spektakuläre Heilung versprachen und dem Therapeuten die Erlöserrolle zugestanden. Das Dorado der Quacksalber sind nach wie vor die USA, und dort gab es zum Beispiel Arthur Janov, den Erfinder der "Urschreitherapie", zu dessen Anhänger Hellinger vorübergehend wurde. Das war in den siebziger Jahren.

Ich habe von Hellinger als einem unkonventionellen Psychoanalytiker in München zuerst Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre von Patienten und Psychotherapeuten gehört - nichts Schlechtes eigentlich. Heute meine ich, dass ein Mann, der sich als Seelenguru Kranken andient, von der Stiftung Warentest gecheckt werden müsste. Andererseits herrscht Religionsfreiheit, und niemand wird gezwungen, in der "Familienaufstellung" seine Gesundheit zu finden.

Das Geheimnis von Hellinger und seine Attraktion für so viele Menschen, die sich unglücklich und verloren fühlen, besteht in seiner Fähigkeit, eine manisch unterfütterte Angstlosigkeit, die auf einer hochstaplerischen Identifikation mit Jesus beruht, auf andere zu übertragen.

Was ist der Tod, auch der vielen im World Trade Center am 11.9.2001 oder der wenigen in Kaprun oder des sterbenskranken Krebspatienten, der getröstet werden will? Äußerungen dazu von Hellinger können nur die befremden und abstoßen, denen das Leben teuer ist. #

 

 

 

 

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Katharina Rutschky  Schwarze Pädagogik (1977)  Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung