E. O. Wilson 2012 Die
soziale Eroberung der Erde Eine
biologische Geschichte des Menschen.
Die Hälfte der
Erde - Ein Planet kämpft um sein Leben 2016 256 Seiten
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Vorwort 9
TEIL I: DAS
PROBLEM - 1 Die Welt geht zweimal unter (15) 2 Die Menschheit
braucht eine Biosphäre (19) 3 Über wie viel Biodiversität verfügen
wir noch? (27) 4 Nachruf auf das Nashorn (37) 5 Apocalypses now
(43) 6 Gleichen wir Göttern? (55) 7 Die Beschleunigung des
Artensterbens (61) 8 Die Auswirkungen des Klimawandels: Land, Meer
und Luft (75) 9 Die gefährlichste Weltanschauung (81)
TEIL II: DIE WAHRE
LEBENDE WELT - 10 Umweltwissenschaft (93) 11 Die Herrgott-Spezies
(107) 12 Die unbekannten Netze des Lebens (113) 13 Die
völlig fremde Wasserwelt (127) 14 Das unsichtbare Reich (135)
15 «Best Places» der Biosphäre (147) 16 Umdeutung der Geschichte
(169)
TEIL III: DIE
LÖSUNG -- 17 Das Erwachen (183) 18 Renaturierung (189) 19
Die Hälfte der Erde: So retten wir die Biosphäre (199) 20 Der Weg
durch den Engpass (205) 21 Was zu tun ist (225) Die Hälfte
der Erde (229)
ANHANG Kleines
Glossar 232 Danksagung 233 Zitierte Literatur und Literaturhinweise 234
Bildnachweis 245 Register 248
KLAPPENTEXT
Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke. Geschichte zu haben ist kein
Privileg des Menschen. Und dennoch ignorieren wir die Geschichten von
Millionen anderen Arten, die durch unser Verhalten vom Aussterben
bedroht sind. Der Biologe Biologen Edward O. Wilson ist davon überzeugt,
dass wir nur dann den lebendigen Anteil unserer Umwelt retten und die
für unser eigenes Überleben nötige Stabilität herstellen können, wenn
wir den halben Planeten zum Naturschutzgebiet erklären. Wenn die
Menschheit sich nicht sehr viel mehr Wissen über die globale
Lebensvielfalt aneignet und sich nicht schnell dazu entschließt, sie zu
schützen, dann werden wir schon bald die meisten Arten, in denen sich
das Leben auf der Erde manifestiert, unwiederbringlich verlieren.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2016
Christian Schwägerl erfährt mit Edward O. Wilsons Plädoyer für mehr
Naturschutzgebiete und den Erhalt der natürlichen Vielfalt der Erde, wie
der Mensch zur Ursache der sechsten großen Aussterbenswelle werden
könnte. Wilsons Nachzeichnung des Artensterbens bringt Schwägerl
bekannte und weniger bekannte Vorgänge nahe. Wenn der Autor in diesem
letzten Band seiner Trilogie über das Anthropozän neueste Erfolge der
Naturschutzbewegung beschreibt, um Optimismus zu verbreiten, schwant dem
Rezensenten allerdings, wie vage alle Pläne sind, die der Autor
auftstellt, um die Artenvielfalt zu erhalten.
aus wikipedia-2022
Edward Osborne Wilson - bekannt als E. O.
Wilson - war ein US-amerikanischer Insektenkundler und Biologe, der
durch seine Beiträge zur Evolutionstheorie und Soziobiologie bekannt
wurde. Wilsons ursprüngliches Spezialgebiet waren Ameisen, insbesondere
ihre Kommunikation mittels Pheromonen.
Werdegang
Wilson, Sohn von Edward und Inez Wilson, wuchs nach der Scheidung seiner
Eltern 1936 bei seinem Vater und der Stiefmutter auf, mit wechselnden
Wohnorten zwischen Washington, D.C. und Mobile. Als siebenjähriger Junge
verletzte sich Wilson bei einem Angelunfall am rechten Auge.
Da er nur noch auf dem linken Auge sehen
konnte und sich damit am besten auf Details im Nahbereich fokussieren
konnte, spezialisierte er sein naturkundliches Interesse auf die
Sammlung und Untersuchung von Insekten.
Bereits vor seinem High-School-Abschluss
(1946) legte sich Wilson darauf fest, Ameisen zu untersuchen, und
tatsächlich veröffentlichte er drei Jahre später an der University of
Alabama seine erste wissenschaftliche Studie über Feuerameisen.
1955 wurde er an der Harvard University im
Fachgebiet Biologie promoviert und wurde schließlich in Harvard
Professor für Zoologie (1964–1976). Seine Feldforschungen machten ihn
auch zu einem Experten auf dem Gebiet der Biogeographie.
In Zusammenarbeit mit Robert H. MacArthur
entwickelte Wilson 1963 in einem Aufsatz und 1967 in The Theory
of Island Biogeography (vgl. Inselbiogeographie) die erste Theorie, die
das Gleichgewicht der Arten in der Natur beschrieb. 1971 veröffentlichte
er mit The Insect Societies einen umfassenden Überblick zu sozialen
Insekten. 1975 prägte er in Sociobiology: The New Synthesis den Begriff
Soziobiologie. Im Jahr 1977 wurde er zum Mitglied der Leopoldina
gewählt.[3]
1996 zählte ihn das Nachrichtenmagazin TIME
zu den 25 einflussreichsten Personen Nordamerikas.
1959 wurde er in die American Academy of
Arts and Sciences und 1969 in die National Academy of Sciences gewählt.
Edward O. Wilson ist eine von nur zwei Personen, die sowohl die höchste
US-amerikanische Auszeichnung für Wissenschaftler erhielten (die
National Medal of Science, 1976) als auch, und dies gleich zweifach, den
renommiertesten Literaturpreis seines Landes, den Pulitzer-Preis, für
die Sachbücher On Human Nature (1979) und The Ants (1991).
Die American Philosophical Society, in die
er 1976 aufgenommen wurde,[4] zeichnete ihn 1998 mit ihrer Benjamin
Franklin Medal aus. 2007 bekam er die Addison Emery Verrill Medaille,
die höchste Auszeichnung des Peabody Museums für Naturkunde an der Yale
University, 2010 den BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award. 2012
erhielt Wilson den International Cosmos Prize.[5] Die soziale Eroberung
der Erde erhielt 2013 die Auszeichnung Wissensbuch des Jahres. Ab 1990
war er auswärtiges Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften.
2014 wurde er Ehrendoktor der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg.
Wilson starb im Dezember 2021 im Alter von
92 Jahren.
Forschungsthemen
Wilsons Forschungsinteresse lag vor allem in den evolutionären Ursachen
von Sozialverhalten, insbesondere bei sozialen Insekten. Dabei wurde er
nicht vor allem aufgrund seiner eigenen empirischen Forschungsergebnisse
und seiner wissenschaftlichen Beiträge, sondern durch zahlreiche, oft
hoch kontrovers diskutierte Sachbücher zu seinen Forschungsthemen
bekannt.
Sein 1971 erschienenes Werk The Insect Societies war für die
Untersuchung sozialer Insekten, insbesondere der hoch organisierten
Insektenstaaten, für Jahrzehnte das grundlegende Standardwerk. Wilsons
besonderes Interesse galt dabei den Ameisen. Gemeinsam mit Bert
Hölldobler veröffentlichte er dazu 1990 The Ants, bis heute das
Standardwerk über diese Tiergruppe, das zusätzlich zu seinem
wissenschaftlichen Einfluss als Sachbuch den Pulitzer-Preis gewann. In
seinem Buch Sociobiology: The New Synthesis erweiterte er seine eigene
Darstellung aus The Insect Societies, indem er sie um Ergebnisse anderer
Forscher bei Wirbeltieren ergänzte. Der durch das Werk popularisierte
Begriff „Soziobiologie“ wurde danach für die gesamte Forschungsrichtung
übernommen.
Seine Thesen zum Wechselspiel zwischen
Evolution und sozialen Verhaltensweisen bei Tieren und Menschen waren
sowohl einflussreich als auch umstritten. Insbesondere das letzte
Kapitel, in dem er seine Überlegungen auf den Menschen und sein
Verhalten anwandte, hat zu andauernder und intensiver Kritik geführt.
Dies galt noch mehr für das 1978 erschienene Sachbuch On Human Nature,
in dem Wilson seine Thesen speziell auf das menschliche Verhalten
anwandte. Wilsons sehr umstrittener Deutung zufolge ist der Begriff des
„eusozialen“ Verhaltens, von Fachkollegen vor allem für soziale
Arthropoden und als einziges Wirbeltier beim Nacktmull verwendet, in
übertragener Form auch auf den Menschen anwendbar.
Bereits in The Insect Societies vertrat
Wilson die Ansicht, dass in der Evolution Gene und nicht Individuen im
Mittelpunkt der Betrachtung stehen sollten. Dieses Thema wurde von
Richard Dawkins in seinem Buch The Selfish Gene detailliert betrachtet
und popularisiert. Dawkins bezog sich dabei allerdings nicht auf Wilson
und verwendete auch den von ihm geprägten Begriff Soziobiologie nicht.
Ein weiteres Arbeitsgebiet Wilsons war das Massenaussterben vieler Arten
in der Erdgeschichte. In Diversity of Life argumentierte er, dass die
Menschheit durch die Zerstörung der Umwelt derzeit ein sechstes
Massensterben einleite. Er sprach sich entschieden gegen die Vorstellung
aus, dass der Schutz einiger Gebiete ausreiche, das Netz von
untereinander abhängigen Arten zu erhalten. Für seine Ideen und Beiträge
auf diesem Gebiet wurde er auch „Vater der Biodiversität“ genannt.
Mit der von ihm 1984 formulierten Biophilie-Hypothese ist die Grundlage
für eine anthropozentrische Umwelt- und Naturschutzethik gegeben, die
aus dem Eigeninteresse des Menschen heraus die biologische Vielfalt
bewahren möchte. Wilson gilt als Begründer des Begriffes Biodiversity.
W. G. Rosen verwandte den Begriff 1985 im Namen einer Konferenz des
US-amerikanischen National Research Council (NRC) mit dem Titel National
Forum on Biological Diversity (durchgeführt 1986). 1988 griff Wilson den
Begriff auf und nutzte ihn als Titel seines Buches Biodiversity. In ihm
wurden die theoretischen Grundlagen der heutigen Erforschung der
biologischen Vielfalt gelegt.[6]
2007 war er einer der Initiatoren der Encyclopedia of Life, einer
Internet-Enzyklopädie, in der Informationen über 1,8 Millionen Lebewesen
gespeichert werden sollen.
Wilson erschütterte in späteren Jahren die Fachwelt, indem er sich nach
einer zunehmend kontroversen sowohl wissenschaftlichen wie auch
öffentlichen Debatte zur Soziobiologie in einem spektakulären Schritt
von der Soziobiologie distanzierte und seine früheren Schriften dazu
teilweise widerrief. Gemeinsam mit seinem Namensvetter David Sloan
Wilson brachte er anstelle der in der Soziobiologie oft als grundlegend
betrachteten Verwandtenselektion mit der sog. „multilevel selection“ ein
Modell ins Spiel, welches das vorher oft als grundlegend diskreditiert
angesehene Modell der Gruppenselektion rehabilitierte.[7] Mit den
Biomathematikern Martin Nowak und Corina Tarnita etablierte er ein neues
Modell der Gruppenselektion.[8] Obwohl ihm viele Forscher in seiner
grundlegenden Kritik, die zeitgleich von anderen Wissenschaftlern
vertreten wurde, gefolgt sind, wurde das neue mathematische Modell von
seinen Fachkollegen, darunter auch bekannten Kritikern der
Soziobiologie, überwiegend und in seltener Einmütigkeit
zurückgewiesen.[9]
Kritik
Aufgrund der soziobiologischen Vorstellung, dass menschliches Verhalten
im Zusammenhang mit der Evolution des Menschen zu sehen sei, wurde
Wilson von Kritikern aus der akademischen Linken (insbesondere Stephen
Jay Gould und Richard Lewontin) seit den 1970er Jahren eine Nähe zu
Rassismus, Sexismus und Sozialdarwinismus vorgeworfen.[10]
Allerdings hat Wilson derartige
Vorstellungen weder unterstützt noch sind sie aus seinem 1975
erschienenen Werk zur Soziobiologie ableitbar.
Seine Theorie stelle keinerlei ethische
Ansprüche, was seine Kritiker in besonderem Maße beanstanden. Wilson
selbst war der Ansicht, dass „moralisches Denken auf jeder Ebene
naturwissenschaftlich erklärbar ist.“
Auch die politische Rechte in den USA
positionierte sich gegen Wilson, weil er „hysterisch“ vor Artenschwund
und Umweltzerstörung gewarnt habe.
Schriften (Auswahl)
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
mit Robert H. MacArthur: The Theory of Island Biogeography. Princeton
University Press, Princeton 1967, zuletzt Princeton University Press,
Princeton 2001
Biogeographie der Inseln. Goldmann, München 1971
Insect Societies. 1971.
Sociobiology. The New Synthesis. Cambridge 1975.
1978 On Human Nature. 1978 (mit dem
Pulitzer-Preis ausgezeichnet); überarbeitete Auflage. Harvard University
Press, 2004, ISBN 0-674-01638-6.
Biologie als Schicksal. Die soziobiologischen Grundlagen des
menschlichen Verhaltens. Ullstein, München 1980, ISBN 3-550-07684-3.
mit Charles J. Lumsden: Genes, Mind and Culture. Cambridge 1981.
Promethean Fire. 1983.
Das Feuer des Prometheus. Wie das menschliche Denken entstand. Mit einem
Vorwort von Wolfgang Wickler. Piper, 1984.
Biophilia. 1984.
mit Frances M. Peter (Hrsg.): Biodiversity. National Academy Press,
1988, ISBN 0-309-03739-5.
mit Bert Hölldobler: The Ants. 1990. (mit dem Pulitzerpreis
ausgezeichnet)
Ameisen. Birkhäuser Verlag, Basel 1995, ISBN 3-7643-5152-7.
The Diversity of Life. Harvard University Press, 1992, ISBN
0-674-21298-3.
mit Bert Hölldobler: Journey to the Ants: A Story of Scientific
Exploration. Harvard University Press, 1994, ISBN 0-674-48525-4.
Überarbeitete und erweiterte Fassung als: Auf den Spuren der Ameisen –
die Entdeckung einer faszinierenden Welt. Springer, Berlin u. a. 2016,
ISBN 978-3-662-48406-7.
In search of nature. 1996.
Darwins Würfel. Claassen, München 2000, ISBN 3-546-00225-3.
Consilience: The Unity of Knowledge. 1998.
Die Einheit des Wissens. Siedler, Berlin 1998. (Goldmann, München 2000,
ISBN 3-442-15079-5)
Des Lebens ganze Fülle. Eine
Liebeserklärung an die Wunder der Natur. Claassen, 1999 --
Autobiographie
The Future of Life. 2002.
Die Zukunft des Lebens. Siedler, Berlin 2002; Goldmann, München 2004,
ISBN 3-442-15282-8.
The Creation: An Appeal to Save Life on
Earth. 2006.
mit Bert Hölldobler: Der Superorganismus. Der Erfolg von Ameisen,
Bienen, Wespen und Termiten. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2010,
ISBN 978-3-540-93766-1.
2012 The Social Conquest of Earth. W.
W. Norton & Company, 2012
Die soziale Eroberung der Erde: Eine biologische Geschichte des
Menschen. C. H. Beck, 2013
Letters to a Young Scientist. W. W. Norton
& Company, 2013
2014 The Meaning of Human Existence.
Liveright, 2014
Der Sinn des menschlichen Lebens. C. H. Beck, München 2015
2016 Half-Earth. Our Planet’s Fight
for Life. Liveright Publishing Cooperation, 2016
Die Hälfte der Erde. Ein Planet kämpft um sein Leben. C. H. Beck, 2016.
2019 Genesis: The Deep Origin of
Societies. Liveright, 2019. |