Arthur Janov  

Warum Sie krank werden, wie Sie gesund werden

Die heilende Kraft der Gefühle

Why You Get Sick & How You Get Well
How Feelings Affect Your Health

 

1996 by Verlag Dove Books, New York, 8955 Beverly Boulevard, West Hollywood, CA 90048
Vertrieb durch Penguin, USA  - Textgestaltung durch Stanley S. Drate - Folio Graphics
ISBN  0-7871-0685-2 

Dr. Arthur Janov :  Warum Sie krank werden - Wie Sie gesund werden  ( 1996 )   

1996   295 Seiten

 

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Eine Ferdi-Wagner-Übersetzung 2007 dieOntogenetischeSeite.de  (d-2005:) Erneut danken wir für ein weiteres Gesellen­stück.

Inhalt

Nachwort  (253)

Anhang A
Die Kartierung des Gehirns - Diagnose und Voraussage über den Therapieverlauf (255)

Anhang B: Limbisches System (271)

Anhang C: Gehirnkarten (277)

Ausgewählte Bibliographie (287)

Index (291) 


Jeder Gesunde ist ein Kranker, der es nicht weiß. (Molière)  (Tout être bien portant est un malade qui s’ignore) 

Dass es ein Problem gibt, heißt noch lange nicht, dass es eine Lösung gibt. (Sprichwort) (Just because there is a problem doesn’t mean there is a solution)

Die Saat der Lösung liegt im Problem.  (Janov) (The seeds of solution lie in the problem) 

Einführung  (I)

 

 Warum Sie krank werden   (1) 

 2  Neurose: Das Fundament der Krankheit   (7) 

 3  Die Geburt der Neurose  (19)

 4  Die lebenslangen Auswirkungen des frühen Traumas   (30) 

 5  Instinkt, Emotion und Intellekt — Das Bewußtsein und die Veränderungsmechanismen  (42)

 6  Die Persönlichkeit und die Kette der Schmerzen  (55)

 7  Unsere Vergangenheit — Auf der Suche nach den Überlebensschlüsseln  (71) 

 8  Neurotisches Verhalten — Das Ausagieren verdrängter Gefühle  (82) 

 9  Undichte Schleusen — Wenn die Verdrängung versagt  (97)    Was ist verrückt? (118) 

10  Wie die Zellen verrückt werden  (144)

11  Drogen, Trinken und Glaubenssysteme - Wenn unsere Bedürfnisse uns süchtig machen (155)

12  Warum die meisten konventionellen Behandlungen nicht heilen (169)

13  Das Limbische System -— Wie und wo wir unsere Gefühle speichern (188)

14  Die Primal-Zone —- Die Rolle der Verdrängung im Heilungsprozeß  (208)

15  Primärforschung —- Heilung und Meßwerte  (221) 

16  Primärtherapie und die Natur der Heilung (234) 

 

DANKSAGUNG: 

Die Arbeit an diesem Buch erstreckte sich über mehrere Jahre. Entlang des Weges ersuchte der Autor um Rat, Hilfe, Kritik und was immer sonst erforderlich ist, um ein gutes Buch zu schaffen. Mehrere Menschen haben bei diesem Unterfangen geholfen. Mein Dank an David Lassoff, der Informationen beschafft und Forschungs­arbeit geleistet hat, und an Howard Spanier, der endlose Stunden mit Kopieren und Binden verbracht hat, um dem Buch ein geschliffenes Aussehen zu verleihen. An Wendy Campell für die Verbesserung des Manuskripts. Randy Malat hat meine letzten drei Bücher vorbereitet und sich als unentbehrlich erwiesen, wenn es darum geht, Ideen klar und zusammenhängend zu präsentieren.

Dank an meinen früheren Kollegen, den Neurologen Dr. Michael Holden, für seinen Beitrag über Gehirn­funktion und Fühlen und an meinen langjährigen Kollegen Jonathan Christie (Autor aus eigenem Recht und Experte in Ernährungsfragen) dafür, dass er buchstäblich viele Monate an Arbeit investiert, Alternativ­vorschläge gemacht, aktuellstes Forschungsmaterial angeboten, Gedanken diskutiert hat, die nicht klar waren, und schließlich Wiederholungen und langweilige Passagen eliminiert hat. 

Mein Dank auch an den Gehirnforscher Dr. Erich Hoffmann für seine scharfsinnige Arbeit in der Hirnwellen­diagnostik. Besonderen Dank an meine Frau France, eine Anwärterin auf den Doktortitel in Psychologie, dafür, dass sie endlose Entwürfe las, brillante Analysen anbot, mir sagte, was zu technisch, was nicht technisch genug war, was intensiver ausgearbeitet werden musste und was neu geschrieben werden musste. Ich darf Valérie Beausoleil nicht vergessen, die meinen Computer in Schuss hielt und mich anhielt, mit dieser neuen Technik Schritt zu halten.

Besonderer Dank gebührt den Leuten, die sich bei Dove Books abrackern. Erstens an Doug Field, die mich in das Verlagshaus eingeführt hat und an Mary Aarons, die bei Dove literarische Schlüsselentscheidungen trifft. Zweitens an Marie Rowe für die exzellenten Kürzungen, die sie vorgenommen hat, und zuletzt an Lee Montgomery, die einen Gutteil ihres Lebens damit verbracht hat, mein Manuskript so zusammenzusetzen, dass es wie ein Buch aussieht und auftritt. 

Schließlich bedanke ich mich bei meinen Patienten, die es immer wieder schaffen, mir etwas Neues beizu­bringen, die mit ihren Geschichten zu diesem Buch beitrugen und die theoretischen Fortschritte darin ermöglichten.

ARTHUR JANOV, Ph.D.
The Primal Center (310) 392-2003,  1205 Abbot Kinney Boulevard,  Venice, California 90291

 


  I

Einführung

Und hast du dennoch bekommen, was du dir von diesem Leben wünschtest? — Ja, das hab’ ich. — Und was war das? — Mich geliebt zu nennen. Mich auf dieser Erde geliebt zu fühlen.    Raymond Carver, Late Fragment

Warum sagen so viele Leute, sie fühlten sich "leer" und "halb tot"? Warum sind so viele von uns so häufig ohne Enthusiasmus und deprimiert, auch wenn wir einen liebevollen Ehegefährten und eine liebe Familie hab­en, gute Freunde, einen angenehmen Job, einen Ort, an dem sich’s gut leben lässt, und eine Menge Freizeit?

Warum sind wir auch ohne einen offensichtlichen Grund ängstlich und besorgt? Was bringt einige von uns dazu, sich in einer Beziehung oder bei der Arbeit "gefangen" oder "angebunden" oder "erstickt" zu fühlen, und was macht es so schwer, eine intime Beziehung oder einen Job zu halten? Warum sind andere hilflos, wenn es darum geht, eine Entscheidung zu fällen und Probleme zu lösen?

Warum verbringen so viele Leute ihr Leben damit, nach Liebe zu suchen, und wandern von einer unbefriedig­enden Beziehung zur anderen, ohne sie jemals zu finden? Warum fällt es so vielen Menschen schwer, Sex zu genießen? Warum sind einige von uns im Bett aktiv und andere passiv? Warum masturbieren einige chronisch, haben wiederkehrende Fantasien oder entwickeln Fetische?

Warum sind so viele von uns Gläubige, die irrationale Ideen und Religionen annehmen, Gurus nachlaufen und den „Sinn des Lebens" suchen, vielleicht indem sie entdecken, wer wir in vergangenen Inkarnationen waren?

Warum bemühen sich so viele psychotherapeutische Methoden, Patienten ihre Probleme „verstehen" zu helfen, führen aber nicht wirklich zur Heilung und zwingen die Patienten, Woche für Woche und Jahr um Jahr zu stündlichen Sitzungen wiederzukehren, als wär's ein Kirchgang? 

Warum glauben Fachleute und Laien, dass Medikamente wie Prozac die effektivste Art seien, mit den Symptomen der Neurose umzugehen, wohl wissend, dass solche Medikamente nicht heilen können? Warum werden so viele Menschen von Kopf­schmerzen, hohem Blutdruck, Bronchitis, Asthma, Darm­be­schwerd­en, Alkoholismus, Allergien und anderen chronischen Gesundheits­problemen geplagt?

Und warum finden so viele Patienten heraus, dass ihre Ängste und Depressionen nach dem Wiedererleben von Traumen, die früh in ihrem Leben stattfanden, weniger werden, dass ihre Beziehungen und ihr Sexleben sich verbessern, sie nicht mehr den Drang verspüren, zu trinken oder Drogen zu nehmen, und warum entdecken sie, dass sich ihre Migräne, hoher Blutdruck und andere lebenslange Symptome teilweise oder ganz gebessert haben? 

*

In den letzten dreißig Jahren habe ich sehr viel über Menschen gelernt und darüber, was sie bewegt. So banal es scheinen mag, was ich gefunden habe, ist eine einzige und dennoch komplexe Emotion namens Liebe. Nicht die romantische Liebe in Romanen, sondern eine fundamentale Liebe – die Liebe der Eltern zu ihrem Kind. Wenn ein Kind Liebe und Fürsorge entbehrt, so erzeugt das Schmerz, gleich wie diese Entbehrung sich manifestiert, und wenn dieser Schmerz nicht "gefühlt" oder ins System integriert wird, wird er seinerseits im späteren Leben physische und emotionale Krankheit verursachen.

Man glaubt es kaum, dass es Methoden gibt, den Schmerz des Liebesmangels zu messen, aber wenn ein Kind vernachlässigt, kritisiert, erniedrigt oder ignoriert wird, kommt es zu physiologischen Veränderungen in internen und gehirnlichen Prozessen, die tatsächlich messbar sind, wenn Patienten Jahre später diese Schmerzen wiedererleben.

Jüngste Fortschritte in der Forschung auf dem Feld der Psychologie, Biologie und Neurologie haben unser Wissen erweitert, sodass sich Informationen aus einer Vielzahl von Gebieten in einem einzigen Rahmenwerk vereinen, das uns erlaubt, Menschen, ihre Motive und ihr Unbewusstes zu verstehen, und wie ihre Geschichte sie beeinflusst. Diese Geschichte, so stellt sich heraus, geht bis zu den ersten Monaten des Lebens zurück, wenn die Schmerzbahnen angelegt werden und der Fetus Schmerz empfängt, sich aber nicht dagegen verteidigen kann.

Wer hätte sich je träumen lassen, dass Migränen, Neurose, Phobien und sexuelle Probleme im Erwachsenen­alter aufgrund eines Traumas oder schlechter Sauerstoffversorgung schon bei der Geburt ihren Anfang nehmen könnten, oder dass diese Krankheiten durch das Wiedererleben des frühen Traumas umgekehrt werden könnten? Es ist eine machtvolle Vorstellung, dass man die Geschichte ungeschehen machen und neu gestalten kann. Die Natur gab uns das Trauma, sorgte aber auch für die chemischen Substanzen im Gehirn, um es abzuwehren, wobei sie die Erinnerung für die spätere Verarbeitung aufbewahrt. Alles, was nötig ist, um das Mysterium physischer und emotionaler Krankheit aufzuschlüsseln, ist der Zugriff auf die unbewussten Gefühle der Verletzung, des Liebesmangels, der Furcht und Zurückweisung, und das "System" wird den Rest erledigen. Es ist einfach logisch, eine Logik der Gefühle, die ihr eigenes Wissenssystem haben.

Indem wir Patienten helfen, ihre vergrabenen Gefühle zu empfinden, geben wir ihnen ihre Menschlichkeit zurück und die Macht der Transformation und Wahl – die Freiheit, ein Leben außerhalb des Programms zu wählen, das in der Kindheit festgelegt wurde. Es sind die Patienten, die Einsichten an den Tag legen. Alles, was sie zu lernen haben, liegt im Gehirn bereit und wartet auf Befreiung.

Wenn Sie dieses Buch lesen, begleiten Sie mich auf eine Reise tief in die Psyche, auf der wir die Geheimnisse des Unbewussten entschlüsseln werden.

III

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