Alan Weisman
Die
Welt
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2007 388 Seiten DNB.Buch (6) worldwithoutus.com HOME detopia |
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Vorspiel (9)
1 Ein Echo des Paradieses (15) 2 Vom Untergang unserer Häuser 21 3 Die Stadt ohne uns 29 4 Die Welt unmittelbar vor uns 53 5 Die untergegangene Arche 73 6 Das afrikanische Paradox 92 7 Was zerfällt 123 8 Was bleibt (138) 9 Von der Unvergänglichkeit der Polymere 151 10 Der Ölfleck 175 11 Die Wälder 199 12 Das Schicksal alter und neuer Weltwunder 236 13 Welt ohne Krieg 252 14 Die Vogelwelt ohne uns 261 15 Strahlendes Vermächtnis 275 16 Unsere geologischen Spuren 300 17 Wohin gehen wir? 318 18 Sternenstaub 332 19 Ewige Wiege Ozean 341
Epilog (355)
Nachwort (2022) zur Neuausgabe (363-372) Von A. Weisman
Danksagung (373) Literatur (383-388) |
Leseberichte
perlentaucher alan-weisman/die-welt-ohne-uns.html KLAPPENTEXT Mit atemberaubender Phantasie und basierend auf Erkenntnissen von Paläontologen, Biologen, Geologen, Physikern, Architekten und Ingenieuren zeichnet Alan Weisman ein Bild von einer Erde ohne Menschen: Was bleibt von all dem, was die Menschheit geschaffen hat, von unseren Häusern, Kirchen und Tempeln, den Städten, Staudämmen, Industrieanlagen, Feldern und Haustieren? Wo wird die Natur wieder wie sie ursprünglich war? Ein faszinierendes Szenario, eine Hommage zugleich an die Macht der Natur und alles Menschenmögliche. Angenommen, die Menschheit verschwindet von einem Tag auf den anderen von unserem Planeten: Welche Spuren hinterlassen wir auf der Erde? Alan Weisman beschreibt, wie die Welt ohne uns der Auflösung anheimfällt, wie unsere Rohrleitungen zu einem Gebirge reinsten Eisens korrodieren, warum einige Bauwerke und Kirchen womöglich als letzte Überreste von Menschenhand stehen bleiben, wie Ratten und Schaben ohne uns zu kämpfen haben und dass Plastik und Radiowellen unsere langlebigsten Geschenke an den Planeten sein werden. Schon ein Jahr nach unserem Verschwinden werden Millionen Vögel mehr leben, weil die Warnlichter unserer Flughäfen erloschen sind. In 20 Jahren werden die großen Avenues in Manhattan zu Flüssen geworden sein. Unsere Häuser halten 50, vielleicht 100 Jahre. Großstädte in der Nähe von Flussdeltas, wie Hamburg, werden in 300 Jahren fortgewaschen. Und nach 500 Jahren wächst Urwald über unsere Stadtviertel.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.10.2007 Rezensentin Hilal Sezgin empfindet nach Lektüre von Alan Weismans Zukunftsszenario neue Ehrfurcht vor ihrem Kochtopf, von dem sie nun weiß, dass er dem blauen Planeten wohl noch zehntausende Jahre erhalten bleiben wird. Ob das eine gute Sache ist, weiß sie allerdings nicht, könnte ihr Topf doch möglicherweise einmal mit Kanistern und Kondomen im nordpazifischen "Müllstrudel" auf ewig seine Kreise ziehen. Szenarien wie diese sind es, die Weisman in seinem durchaus fundierten Buch entwirft, in dem er durchspielt, was mit den Hinterlassenschaften der menschlichen Zivilisation passiert, wenn diese verschwunden sein wird - aus welchem Grunde auch immer, da legt sich der Autor nicht fest. Die Rezensentin fühlt sich zwar etwas in die apokalyptische Stimmung der Achtziger zurückversetzt, ist aber dennoch äußerst begeistert: Was Weisman zu sagen hat, sei spannend, locker präsentiert, und auch für Laien gut verständlich, freut sie sich.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2007 Rezensent Reiner Klingholz hatte zwar immer wieder seine Freude an der Wollust, mit der der amerikanische Wirtschaftsjournalist Alan Weisman seine apokalyptischen Szenarien präsentiert: Um sich der Frage zu nähern, ob sich die Welt an die Menschen erinnern würde, sollten selbst verursachte ökologische Katastrophen ihm hienieden den Garaus gemacht haben. So richtig relevant findet er Weismans Befunde dann allerdings nicht. Denn aus Sicht des Rezensenten bleibt "Die Welt ohne uns" Fiktion, da das Buch ihm keine wirklich plausiblen Gründe nennt, warum ein solcher Zustand eintreten sollte. Und mit den Spekulationen und Szenarien des Autors über die so viel bessere Welt ohne Menschen amüsiert sich der Rezensent zwar ganz gut, grübelt dann aber über die Frage, was ihm Weisman damit eigentlich sagen will. "Will uns Weisman zum kollektiven Selbstmord auffordern?" Und warum sollten wir uns ausgerechnet eine heile Welt wünschen, in deren Genuss wir nicht mehr kämen.
zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.09.2007 Diesem "Gedankenspiel mit der Apokalypse" überlässt sich Andreas Kilb gerne. Die gelassene Erwägung der Vor- und Nachteile eines radikalen Abgangs des "Naturvernichters Mensch" führen den Rezensenten in einen meditativen Zustand. Ansichten der enthumanisierten Welt mit Kernschmelze bringen Kilb allerdings ins Grübeln, was genau die Apokalypse wäre: Das Verschwinden des Menschen oder die Folgen. Faszinierend erscheint ihm die Lektüre allemal, weil hier kein Wissenschaftler referiert, sondern ein weit gereister Journalist (allenfalls durch Experten unterstützt) die Ausweglosigkeit des "postindustriellen Krisenbewusstseins" mittels Beschreibung und Bildlichkeit lässig auf den Punkt bringt.
Es ist doch alles eine Frage der Zeit 2008 Von Andreas Schuster (Hannover) Alan Weisman hat sich schon ziemlich in sein Thema hineingebohrt. Treffsicher zitiert er Fachleute und Akademiker aus aller Welt, was denn geschehe, wenn: ... die New Yorker Kanalisation nicht mehr bewirtschaftet wird ... Haus- und Nutztiere ungeschützt ihren (dezimierten) wilden Artgenossen gegenüberstehen ... Staudämme ungesichert marode werden ... Erdölraffinerien mangels Sicherheitsvorkehrungen in Flammen aufgehen ... die Böden keine Landwirtschaft mehr erdulden müssen ... die Natur endlich Organismen hervorbringt, die unseren Plastikmüll fressen ... Atommüll anfängt, durch die Fässer zu suppen ... Wurzel ganze Straßen und Häuser aufreißen ... Ozeane keiner Fischei und Abwasserimmission mehr ausgeliefet sind u.s.w. Kurzum: wenn wir Menschen verschwinden. Auf 370 Seiten bekommt der Leser einen Einblick in das Ökosystem und bei aller Fiktion des Titels (ist er erwirklich so unwahrscheinlich?) hat es etwas vom Biologiebuch mit Ökoeinschlag. Aber das Verschwinden des Menschen wäre in der Tat ein Segen für die Natur, die sich mal schneller (Vegetation, Tiere) mal langsamer (Meere, Erde) in einen frühen Zustand zurückversetzen würde. Es sei denn natürlich, kein anderes Lebewesen steigt vom Baum und tritt in unsere Fußstapfen. Das Buch steigt munter ein, indem Weißmann den Verfall einer Großstadt skizziert. Während der Zerfall New Yorks freilich fiktiv ist, dienen der Grenzstreifen von Zypern und Tschernobyl als ganz praktische Beispiele für den Zerfall von Konstruktionen und Baustoffen. Allerdings entstehen im Mittelteil Längen, z.B. durch die lange Besprechung der Menschheitsentstehung in den kenianischen Hochmooren. Hier wird das Thema doch sehr überspannt. Am Ende wird es dann wieder spannend bei der Frage, ob die Menschheit nicht doch tatsächlich verschwinden kann. Die Maya in Guatemala stehen bei diesem Beispiel Pate. Und wenn wir verschwinden, wer unsere Spuren denn fände. Werden Außerirdische unsere Hinterlassenschaften erforschen?
Anschauliche Dokumentation der menschlichen Maßlosigkeit 2008 Von B. Schulze, Karlsruhe Das Buch ist spannend, interessant und regt zum Nachdenken an. Es macht auf erschreckende und unterhaltende Weise die Relation der Spanne eines Menschenlebens im Vergleich zur Welt klar und verdeutlicht die Masslosigkeit der "Krone der Schöpfung". Die Idee des Buches ist eine Reise durch die Welt vom Beginn zu ihrem Ende im Sternenstaub und schildert detailliert und anschaulich die Halbwertszeit menschlicher Taten und Errungenschaften. Dies sowohl im konkreten Sinne wie z.B. an menschlichen Bauwerken als auch im übertragenen Sinne an den Einflüssen, den der Mensch auf Umwelt/Arten und die Erde als ganzes hat. Meine persönlichen Highlights sind dabei die detaillierte Beschreibung New Yorks, wie es nach dem Verschwinden der Menschen wieder schrittweise durch die Natur zurückerobert wird. Oder ein Vergleich des Ärmelkanals und des Panamakanals mit den Weltwundern der Antike in der Erosion der Zeit. Leider ist es nicht in einen Roman eingebettet, sondern ein recht nüchternes naturwissenschaftliches Sachbuch. Das macht auf der einen Seite den Charme aus, wirklich erstaunliches und interessantes - wenn auch wahrscheinlich konkret nutzloses - Wissen zu vermitteln, auf der anderen Seite verzettelt sich der Autor teilweise zu sehr in Details und verlässt den roten Faden, um zu vielen kleinen Verästelungen folgend bis in die Belanglosigkeit. Insgesamt ist es ein lesenswertes und unterhaltsames Buch zum Nachdenken, wenn es sich auch nicht als Lesestoff zum "Nächtedurchlesen" handelt.
Die Welt unter unserer Knechtschaft 2008 Von Hermeschen (Köln) Ich kann verstehen, wenn man sich darauf gefreut hat, dass das Buch ausschließlich eine Welt ohne Menschen beschreibt, und dann nach der Lektüre darüber enttäuscht ist, dass es vor allem darum geht, was genau das Auftreten und Verweilen des (Kultur-)Menschen für unsere Erde bedeutet. Das Buch ist extrem gut recherchiert und zeigt auf eine brilliante Weise auf, auf welch brachiale und umfassende Art die Spezies Mensch die gesamte Erde für sich eingenommen und umgestaltet hat. Das Buch kommt dabei nicht mit erhobenen Zeigefinger daher, sondern verpackt diese - unbequeme - Wahrheit in ein Gedankenexperiment, wie lange es wohl dauern würde, bis die Natur die Scharte Mensch ausgewetzt hätte, wenn er denn - auf welche Weise auch immer - verschwinden würde und damit die Zeit der Unterjochung beendete. Das ist verdammt stark gemacht und - vom letzten Kapitel mal abgesehen - völlig moralinfrei. Wem also Al Gore zu sülzig ist, und wer wissen will, was denn außer dem Klimawandel noch so alles schief läuft zur Zeit, der ist in diesem Buch bestens aufgehoben!
"Was-wäre-wenn" für den tiefgründigeren Leser Juni 2008 Von NAOS Zuerst einmal: wer hier ein "leichtes Lesebuch" für den Urlaub am Strand erwartet wird wohl enttäuscht sein, vielmehr ist es ein Sachbuch, das nachdenklich macht und Eindruck hinterlässt. Bei mir auf jeden Fall. Kein erhobener Zeigefinger sondern hier werden einfach nur Fakten und Möglichkeiten aufgezeigt, Gedanken muss sich der Leser schon selber machen. Nichts von "grüner Polemik" und "Greenpeace Aggressivität", sondern eine Anregung mal selbst den Kopf zu benutzen. Einziger Kritikpunkt meinerseits: der Autor schweift häufig ab und "verheddert" dann sich in zu vielen Details, kommt vom Hundertsten ins Tausendste, das wirkt dann recht langatmig. Alles in allem aber: Sehr interessant !!!
Futuristischer (Alb)traum 2008 Von Stefan germanicus (Spreewald) Der Autor Alan Weisman geht einer interessanten Fiktion nach - aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Wie lange überdauern unsere Bauwerke ? Wie erholen sich Flora und Fauna ? Was passiert mit unseren (zum Teil schlimmen) Hinterlassenschaften ? Und wie könnten diese (Erholungs)prozesse ablaufen ? Jeder, der den Titel liest, geht sicherlich eigenen Gedanken nach, sich einen menschenleeren Planeten vorzustellen. Nicht auch des aktuellen Kinofilms 'I am Legend' zuletzt entstehen sofort imaginäre Bilder vor unserem geistigen Auge. Überwuchernde Gebäude und Städte, entlaufende Haustiere und sich vergrößernde Wildtierherden sehen wir vorüberziehen; und damit sehen wir uns als letzten (?) Überlebenden. Das Eintreten einer solchen Situation ist vorstellbar aber wissenschaftlich nicht ganz begründbar, da uns der Autor verschiedene Möglichkeiten des Auslöschens der Menschheit aufzeigt, die aber einen kleinen Teil Menscheit überleben lassen, weil auch wir ein Teil der doch robusten Natur sind. Gute Recherchen ziehen sich durch das Buch und vermitteln ein solides Gedankenkonstrukt. Nachdenklichkeiten gibt es an vielen Stellen. Dem Lesen wird aufgezeigt, wie nachlässig er mit der Natur und den Ressourcen der Erde umgeht. Und stellt sich dann wirklich die Frage, wie lange kann das noch gutgehen? Mein Fazit: Solide Kost auf gut recherchierten Grundlagen mit viel Anlaß zum Nachdenken und Bessern!
interessant aber nicht spannend 2008 Von martin0169 das Thema ist hochinteressant, keine Frage. Ich weiß nicht warum, aber ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass es sich hier um einen spannenden Roman handelt mit etwas science fiction. Dies ist aber nicht der Fall. Es ist im Prinzip ein Sachbuch. Und genauso dröge ist es auch. (wobei ich auch schon äußerst spannende Sachbücher gelesen habe...) Eine Aneinanderreihung von wissenschaftlichen Fakten, Prognosen, Denkspielereien "was wäre wenn". Da wird von einem Thema zum nächsten gesprungen, ebenso von einem Ort zum nächsten. Einen verbindenen roten Faden kann ich nicht erkennen. Sehr interessant von den Fakten aber sehr langweilig zu lesen. Schade! Insgesamt eher ernüchternd 2008 Von Stavi Der anfängliche Teil des Buchs ebenso wie die Aufmachung und der Klappentext versprechen ein völlig neues literarisches Abenteuer. Suggeriert wird sogar Spannung. Im Endeffekt: Pustekuchen! An und für sich ist das Buch voller harter und trockener Fakten, Daten und auch Theorien. Aber dabei sehr-sehr technisch-chemisch-physikalisch. Auf jeden Fall nichts, wenn man Lust hat, entspannt zu lesen. Einige Theorien finde ich recht plump und unwahrscheinlich, schwer zu überprüfen. Außerdem schweift der Autor sehr häufig ab. Vom Hundertsten ins Tausendse gewinnt hierbei eine völlig neue Bedeutung. Allerdings gibt es auch Positives zu berichten: Es erweitert auf jeden Fall den Horizont. Vermittelt viele interessante Information und Perspektiven. Es stärkt vor allem auch dass Bewusstsein für unsere Umwelt und wie jeder für sich mit ihr umgeht (und umzugehen hat). Es sind einige Szenarien beschrieben die auf Tatsachen beruhen, die sehr zum Nachdenken anregen.
Setzen... vier 2008 Von Christian Lorenz, Leutershausen ja, wie schon einige herrschaften vor mir finde auch ich, das man aus diesem wirklich sehr interessanten thema vielmehr hätte rausholen können. das informativste an diesem buch sind die klappentexte vorne und hinten, auf dem ein zeitstrahl abgebildet ist, der in diverse zeitsprünge unterteilt ist und man sieht, wie es nach einiger zeit ohne uns auf der erde aussieht und was von uns übrig bleibt bzw. welche spuren noch ewig von uns zu sehen sein werden. der geschriebene text dagegen wirkt eher plump und lustlos dahingeschmiert. bei einigen themen war ich mir nicht sicher, was das mit dem thema des buches zu tun haben soll. das verschwinden der maya z.b. oder die entstehungsgeschichte des central parks von new york. alles bla bla was eher den eindruck des buchfüllers erweckt als das es zum thema beitragen soll. wie schon einige vor mir schrieben, scheint es, das es für herrn weisman umso schöner scheint, umso größer die katastrohpe oder die explosion ist, die das von menschenhand geschaffene zerstört. mehrmals hatte ich den eindruck, das buch eines moralapostels und umweltschützers zu lesen, der seiner abscheu dem produktiven menschen gegenüber hier luft macht; ständig liest man, wie schlecht und schädlich doch alles erfundene ist und das die welt ohne uns sowieso viel besser dran wäre. hier wurde wirklich ein sehr interessantes thema vergeudet bzw. mangelhaft umgesetzt.
So kann man "Die Welt ohne uns" lesen ...., 22. Februar 2008 Von A. Bienenstein (Wien und Engelsberg) Ein hervorragendes Buch - ich schliesse mich den positiven Vorrednern an. Allerdings: wenn man es in einem Zug durchlesen möchte: da kann man schwindlig werden obs der vielen Zahlen, Fakten, Orten und Menschen, ganz besonders durch die vielen thematischen Schwerpunkte, die der Autor setzt. Hier schliesse ich mich den eher negativen Kritiken der Vorrredner an. Die Lösung: lesen Sie dieses Buch nur Abschnittsweise - am Besten Sie legen sich das Buch zum "stillen Örtchen". Ein abschnittweises Lesen des Buches ist auch empfehlenswert, da es einem sonst schlecht werden könnte, wenn man eine zu grosse Dosis von Weisman verpasst bekommt, was wir diesem Planeten schon angetan haben. Aber dies ist Grundvoraussetzung um zu verstehen, wie der Planet ohne uns sich weiterentwickeln würde. Alles in Allem ein sehr gelungenes Buch, aber nur in kleinen Dosen verträglich.
Langweilig 2008 Von Anna Mailan (Berlin) Habe mir das Buch geholt & der Titel versprach viel...allerdings ohne es zu halten. Es war so langweilig, dass ich nach den ersten 50-60 Seiten weiter zur Mitte sprang und rein gelesen habe! Aber auch hier nicht die erhoffte Spannung. Gute Idee, aber schlecht umgesetzt. H
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wikipedia
Population_Zero_-_Die_Welt_ohne_uns wikipedia Zukunft_ohne_Menschen wikipedia Die_Zukunft_ist_wild Ein faszinierendes Gedankenexperiment 2008 Von Thorsten Wiedau, Hamburg Was würde auf der Erde passieren, wenn die Menschheit von einem auf den anderen Tag verschwände? Was würde vor sich gehen in der Flora und Fauna? As bliebe von den Errungenschaften der Technik und Industrie nach 1.000 Jahren oder wäre schon viel früher alles vorbei und ausgelöscht? Der Autor, gelesen von Stephan Schad, zeigt uns mit DIE WELT OHNE UNS ein kurioses Gedankenexperiment auf, welches mehr und mehr im Verlauf der CD bedrückende Züge bekommt. Wie schnell erobern die Pflanzten und Tiere die gestohlenen Lebensräume zurück - ? - schnell, unglaublich schnell. Was geschieht mit Häusern und Gärten, mit Straßen und Wolkenkratzern, mit Tunneln und Brücken? Sie brechen ein und verschwinden in atemberaubender Geschwindigkeit, sobald der Mensch sie nicht mehr in Stand setzt. Doch was passiert mit der petrochemischen Industrie? Was mit Atomkraftwerken und was mit den Bomben und Waffen? Ein Problem auch für nachkommende Tiere und die Pflanzenwelt, denn was wir da geschaffen haben, tötet auch noch Jahrmillionen... Die CDs faszinieren und rütteln wach, sie kitzeln und prügeln ein, sie stoßen und schlagen uns - sie zeigen auf wie weit wir schon eingegriffen haben und wie findig die Natur sein kann und ist. Doch unsere Hinterlassenschaften können auch bösartig sein... Ein grandioser Versuch aufzuzeigen was sein könnte - von der ersten bis zur letzten Minute spannend und faszinierend.
Großes Hörvergnügen 2008 Von Media-Mania.de
Immer dann, wenn Weisman konkret belegt, wie sich Dinge, Bauwerke und Errungenschaften verändern werden, wenn der Mensch von einem zum anderen Tag nicht mehr zur Stelle ist, um zu erhalten, zu warten, zu korrigieren und zu reparieren, lauscht man fasziniert, ist schockiert und gleichzeitig nachhaltig beeindruckt. Ob es die gewaltige Stadtlandschaft New Yorks ist oder der von Weisman als die größte Leistung der Menschheit klassifizierte Panama-Kanal, riesige Brücken, gewaltige Ölraffinerien, Tunnelsysteme, Deiche und Dämme, Mauern, Salzkavernen oder die Portraits der US-Präsidenten in Mount Rushmore - Weisman hat mit immensem Fleiß Wissen gesammelt, Fachleute befragt und wissenschaftlich fundiert analysiert und minutiös aufgelistet, welcher Werkstoff wann, welche synthetische Verbindung wie und welche technischen Errungenschaften der Menschheit nach wie langer Zeit nicht mehr als solche zu erkennen sind und spurlos von der Erdoberfläche verschwunden sein werden. Er spannt dabei einen Zeitbogen von wenigen Tagen bis Jahrmilliarden. Besonders elegant ist die Verankerung all dieser Szenarien in der Vergangenheit. Eine oft sehr ausführliche - manchmal fast langatmige - Schilderung der Bedingungen vor unserer Zeit dient Weisman als Basis, die Bedingungen zu formulieren, die nach uns herrschen könnten. Leider geraten einige dieser Beispiele zum Selbstzweck. Sie scheinen mehr der Kritik am jetzigen Zustand zu dienen denn dem virtuellen Projekt Welt ohne uns". So ist es zwar leidlich interessant zu erfahren, wie sich der Panama-Kanal nach Jahren und Jahrzehnten in seine Bestandteile auflöst und schlicht aufhört zu existieren, doch die Dreiviertelstunde, die sich Weisman mit jedem Damm, jeder Pumpe und noch dem kleinsten Detail auseinandersetzt, ist überflüssig, langweilig und übergenau - das wollte man eigentlich so genau nicht wissen. Auch die hämische, zynische, oft unangebrachte Kritik, die Weisman einfließen lässt, ist oft überzogen und dem Titel nicht angemessen. Hier wird Gesellschaftskritik geübt und nicht darüber nachgedacht, wie die Welt ohne uns aussehen wird. Dies gipfelt im ultimativen Lösungsvorschlag des Amerikaners. Er postuliert, dass eine Geburtenkontrolle ähnlich der, die in China seit Jahrzehnten Realität ist, nämlich die eine Frau ein Kind-These", alle Probleme beseitigen wird, die heute unser Weiterleben gefährden. Nach wenigen Jahrzehnten lebten dann nur noch knapp über eine Milliarde Menschen auf der Erde und das Paradies wäre nicht mehr weit. Bei aller Prägnanz dieses Vorschlags, - und Weisman wird fast zum Prediger dieser Utopie -: Dass die schiere Zahl der Menschen das eigentliche Problem ist und nicht der dem Luxus und dem uneingeschränkten Konsum geschuldeten Naturverbrauchs, ist zumindest fragwürdig. Aus einem ideologischen und psychologischen Problem eines der Quantität zu machen, mutet doch zu einfach an, um ernst genommen zu werden. Doch abseits dieser mahnenden Worte schafft es Weisman auf sehr prägnante Weise, den Zuhörer wachzurütteln, ihm vor Augen zu führen, wie kurzlebig die Errungenschaften der menschlichen Gesellschaft sind und wie sehr sie - im wahrsten Sinne des Wortes - auf Sand gebaut sind. Er mahnt, rüttelt wach, macht nachdenklich und fasziniert darüber hinaus mit einer solchen Fülle an Fakten, dass man dieses Hörbuch mit Sicherheit mehrmals hören muss, um vieles erst richtig zu erfassen. Dank eines sehr gut aufgelegten Sprechers Stephan Schad, der mit Verve, klarer Aussprache und sympathisch sonorer Stimme diesen in Teilen doch sehr schwierigen Text vorträgt, sind die zweihundertsechsundachtzig Minuten fast durchweg ein großes Hörvergnügen und jedem wissenschaftlich Interessierten zu empfehlen. Und selbst wenn man der politischen Botschaft Weismans nicht uneingeschränkt zustimmen kann oder will, ist er doch ein ausgezeichneter Journalist, der ein faszinierendes Gedankenexperiment fast bis zum Exzess analysiert und für den Leser und Hörer gekonnt aufbereitet hat.
Das fragte ich oft... 2008 Von Leif Boysen (Wassersleben, Harrislee) Ein Mensch ganz allein auf der Welt - als Kind stellte ich mir vor, dieser Mensch zu sein. Es kam mir vor wie das Paradies: Alles, was es auf der Welt gab, gehörte mir allein! Das war nicht sehr weit gedacht, denn wer "I am Legend" kennt, den Kinofilm nach Richard Matheson, in dem Will Smith den einzige Überlebende auf der Erde spielt, erfährt die Einsamkeit aus erster Hand. Ganz zu schweigen, von der Tatsache, dass die Natur von der zivilisierten Welt im Nu Besitz ergreifen würde - wie es Alan Weisman in seinem Buch "Die Welt ohne uns" kurzweilig und unterhaltend beschreibt. Ich habe das Hörbuch gekauft, obwohl hier mancher Rezensent bemängelt, der moralische Zeigefinger Weismans werde zu oft erhoben und er verliere sich zu sehr in Details, weshalb der Text eher was für Naturwissenschaftler wäre. Ich bin ein ganz normal intelligenter Hörer ohne besondere Kenntnisse der Naturwissenschaften, und dennoch kann ich den negativen Rezensionen nicht zustimmen. Zwar geht Weisman ein paar Mal ausführlich ins Detail, z. B. wenn er beschreibt, welche chemischen Reaktionen dazu führen, dass Fensterläden sich zersetzen, aber wer da genau zuhört, ist einfach nur fasziniert über die Tatsache, was sich alles im Mikrokosmos abspielt. Was wäre die Welt ohne uns? Das fragte ich mich schon oft. Dank Weismans Buch bin ich der Antwort ein erhebliches Stück näher gerückt.
Juni 2008 Von dreamjastie, Dresden Was passiert, wenn die Menschen von jetzt auf gleich vom Erdboden verschwinden, ohne Zeit zu haben, ihren Nachlass zu regeln? Das möchte der Amerikaner Alan Weisman in seinem spannenden Sachbuch DIE WELT OHNE UNS klären und hat Architekten, Biologen, Geologen und viele andere mehr befragt, um exemplarisch an konkreten Schauplätzen die Veränderungen aufzuzeigen, die zu erwarten sind. Um die Welt ohne uns zu skizzieren, ist es nötig, die Welt MIT uns zu analysieren, unser Sündenbabel, unsere Gier, unsere Maßlosigkeit, unsere Achtlosigkeit und Unbekümmertheit. Müll, atomare Verseuchung, Krieg, Überbevölkerung, Überfischung der Meere, Artensterben: was wir unserer Umwelt verantwortungslos und zukunftsblind antun, ist bekannt und wird hier einmal mehr schonungslos aufgelistet, um dann ebenso schonungslos zu sezieren, wie lange es braucht, bis diese Spuren wieder verwischt sind. Die Ergebnisse sind verblüffend: schon nach zwei Tagen ist das New Yorker U-Bahn-System geflutet, PCBs und Dioxine sind hingegen nach mehreren Millionen Jahren noch vorhanden, und unsere Radio- und Fernsehwellen strahlen noch nach mehreren Milliarden Jahren, wenn die Erde längst verglüht ist. Wer profitiert von unserem Abgang, wer verschwindet mit uns? Auch darum geht es, und einige Prognosen haben mich verblüfft: Schaben und Ratten sind so sehr von uns abhängig, dass sie weitgehend verschwinden werden, zumindest in den Gebieten, in die sie eingeschleppt wurden. Den Hingegen werden die Katzen erwartungsgemäß ohne uns zu Recht kommen. In diesem Buch geht es nicht um Lösungen, sondern um ein rein hypothetisches Was-wäre-wenn, und dem Autor ist bewusst, dass der Vorschlag, die Bevölkerung durch Geburtenkontrolle - jede Familie weltweit nur noch ein Kind - Ende des Jahrhunderts wieder auf 1,6 Milliarden zurückzuführen, utopistisch ist. Es klingt dabei jedoch an, was alle Experten und Politiker tunlichst verschweigen: ein Grund für den Raubbau an unseren Ressourcen, ein Grund für den Klimawandel liegt in der Überbevölkerung: zu viele Menschen wollen zu viel, haben - durchaus verständlich - stetig wachsende Ansprüche an Ernährung, Mobilität und Wohlstand. Das ist eine unbequeme Tatsache, und der Autor hat kein vernünftigeres Rezept dagegen als eine Utopie. Ein bekanntes Buchjournal bemäkelte an Weismans Bestseller, dass die Vorstellung einer Welt ohne uns gar zu schrecklich wäre. Doch warum? Was Weisman da aufzeigt, sind selten bedauernswerte Entwicklungen. Vielmehr halten sich die meisten Menschen für so unentbehrlich, dass ihnen eine Welt ohne uns völlig absurd vorkommt. Dabei wird das Szenario spätestens dann Realität, wenn die Sonne sich in ein oder zwei Milliarden Jahren auszudehnen beginnt und die Erde schließlich irgendwann verschlingen wird. Asche zu Asche, Glut zu Glut. "Die Welt ohne uns" soll auf unterhaltsame und aufregende Weise aufklären und wachrütteln, sie will Leute wie den Kritiker des Buchjournals von ihren Sockeln holen. Diesen Anspruch erfüllt das Buch bestens. Mehr kann es nicht. Was bleibt also irgendwann einmal von uns? DSDS und Dial-In-Shows im Weltall? Was im Inneneinband als Teaser tabellarisch dargestellt wird, wird im Text ausführlich an konkreten Schauplätzen - Zypern, USA, Kenia, Polen, die Südsee - verhandelt und darf auch als Aufruf an alle verstanden werden, abseits jeglicher (auch in diesem Forum deutlich spürbaren)Selbstverliebtheit die WELT MIT UNS zum besseren zu wenden. Wir sind es ihr schuldig.
Wie oft sollte man gegen die Wand mit den Kopf laufen, um über so etwas zu schreiben können? 2008 von I. Seirik, Berlin ...Das frage ich mich immer wieder. Ich mein wen intresirt den einen wie eine Großstadt vergamelt? Genau so viel wie einen itresieren würde wie ein Apfel vergamelt. Das ist schon klar das nach ca. 1000 Jahren die Hochheuser einstürtzen werden und in 1 Millionen Jahren wird nichts dafon überrig bleiben was die Menschen Heute erschafen haben. Es weist doch jeder (naja zumindest der der einen Garten und gefalasterte Wege hat)wie es ausehen wird wen wir(Menschen)ausgestorben sind... Dafür braucht man nicht Studieren gehen ne. Was interessanter wer, wen man einen Buch schreiben würde wie man es "verhindert" das die Menschen aussterben. Den irgen wie muss ja der Mensch was falsch machen das er austirbt? Wiest ihr bin noch kein Kirchengenger, aber als der Jesus von allen die Schuld auf sich selber genommen hat, ist mir Heut klar das es nicht die Schulden sind was wir(Menschen) mit ihn gemacht haben, sondern es sind die Schulden die wir machen werden. Also es wer doch schon intersant zu wiesen was wir die Menschen fahlsch machen(das ist hofendlich auch allen klar oder?) und wie sie vorallemding das verhindern sollen, damit unsere Menscheid noch weiter lebt. Den es ist noch nicht bewiesen ob es die Wiederbort gibt, es wer doch ganz schön dumm wen einer gebort wir und dann nach 7 Jahren, sagen die Eltern "oh, tut mir leid, du hast noch 2Wochen zu leben mein Junge dann sind wir ausgestorben"
Hab's mir anders vorgestellt 2008 Von Nancy Weber (Berlin)
Gedankenspiele à la "Was wäre wenn ..." haben mich von jeher interessiert - vom ganz kleinen Detail (z. B. was wäre wenn ich 10 Minuten später über die Straßenkreuzung gehe) bis hin zu so großen und umfassenden Fragen wie die, die sich der Autor als Thema des Buches gewählt hat - Was wäre wenn morgen alle Menschen verschwunden sind? Man macht sich natürlich seine eigenen Gedanken darüber: Wie lange würden die Häuser stehen, was würde aus unseren Haustieren werden, wie schnell könnte der Grad der Umweltverschmutzung rückgängig gemacht werden usw. Zunächst scheint das Buch auch in diese Richtung zu gehen, mit der Beschreibung, wie ein Haus in sich zusammenfällt oder was mit der New Yorker U-Bahn geschähe. Für meinen Geschmack etwas zu detailreich geschildert - man muss ja nun nicht jede einzelne Schraube unter die Lupe nehmen. Aber okay, dachte ich, vermutlich gibt es nicht sooo viel zu betrachten und irgendwie muss der Mann ja die über 360 Seiten gefüllt haben. Leider kippte das Verhältnis dann ziemlich stark um. Was zunächst zu viel war, wurde plötzlich viel zu wenig, so dass ich mich wirklich nach einigen Seiten fragen musste, was das jetzt noch mit dem Thema zu tun hat. Klar, um ein Verständnis für ein Zukunftsszenario zu bekommen, muss man einen Blick in den Ist-Zustand werfen und kommt dabei nicht um Physik oder Chemie herum. Z. B. warum Plastik fast unzerstörbar ist, welche Halbwertzeit diverse radioaktive Stoffe haben, wie das Leben im Wasser in diversen Korallenriffs aussieht, welche chemischen oder physikalischen Vorgänge bei der Produktion von XYZ ablaufen usw. Ohne diese Beleuchtung verstünde man wohl nur die Hälfte von dem Bild der Zukunft. Auch hier hatte der Autor wieder eine Menge Wörter aufgetürmt um wenig zu sagen. Und jedes Mal wenn es dann an den entscheidenden Punkt kam - Unterrichtsstunde beendet, jetzt wird das Zukunftsszenario aufgebaut - war ich völlig enttäuscht darüber, dass das eigentliche Thema in wenigen Zeilen lieblos hingeklatscht wurde wie ein Rührei in die Pfanne. Peng, da liegt es. Und nun? Sprung zum nächsten Thema, seitenweise Palaber, nächstes Ei hinklatschen, neues Thema. Okay, nach der Hälfte des Buches dachte ich: Dass ich irgendwie völlig andere Vorstellungen von so einem Buch habe, ist ja nicht die Schuld des Autors. Ich hatte mir mehr etwas wie ein Bild aus Worten vorgestellt: Morgen sind alle Menschen weg, unsere Pflanzen in den Wohnungen werden wohl vertrocknen, nach wenigen Tagen werden die wilden Tiere freimütiger in den Städten herumstreunern und nach Essbarem suchen, nach x Tagen fällt die Notversorgung in Kraft-, Gas- und Wasserwerken aus - dadurch wird es zu Explosionen oder was auch immer kommen, nach x Wochen geschieht dies, nach x Jahren das usw. Eigentlich so ähnlich wie es in dem Zeitstrahl ganz vorn und ganz hinten knapp dargestellt wird. Aber Pustekuchen. Mit erhobenem Zeigefinger schimpft der Autor über die Menschen und was sie alles anrichten. An vielen Stellen war ich doch sehr erschrocken, weil mir teilweise das Ausmaß nicht so bewusst war. Aber dass der Mensch sich zu viel einbildet und zu rücksichtslos ist, wissen wir ja nicht erst seit gestern. Somit empfand ich das doch ein wenig als fehl am Platze. Und irgendwie frage ich mich jetzt, wo ich das Buch beendet habe, was ich eigentlich gelesen habe. Da waren eine Menge Worte, aber einen richtigen Kern hatte das ganze eher nicht bzw. hätte man diesen wohl in einem etwas umfangreicheren Zeitungsartikel unterbringen können. Na ja, und wie viele hier beanstandet haben, muss ich deshalb auch sagen, dass das eigentliche Thema irgendwie verfehlt wurde. Vielleicht 15 % des gesamten Buches drehen sich um "Was wäre wenn ...". Deshalb ist es für micht enttäuschend gewesen. Ich gebe trotzdem 3 Sterne weil ich zugegebenermaßen ein paar Dinge dazu gelernt habe bzw. Themen entdeckt habe, mit denen es sich näher zu beschäftigen lohnt, z. B. der fast unberührte Waldstreifen in Weißrussland bzw. Polen oder die verlassene unterirdische Stadt, die in den Stein eingearbeitet wurde. Davon hatte ich noch nie gehört und die Beschreibungen haben mein Interesse geweckt. Aber sonst ist dieses Buch wie ein Croissant: Es sieht nach viel aus und man bekommt beim Hinschauen Appetit, aber eigentlich ist nur eine Menge Luft drin.
Ein gelungenes Buch mit Längen 2008 Von Maria Zunächst einmal: "Die Welt ohne uns" ist ein tolles und insgesamt gelungenes Buch. Alan Weisman liefert uns einerseits ein faszinierendes Gedankenexperiment, andererseits lernt der Leser auch viel über seine eigene Erde, ohne das Gefühl zu haben, ein Lehrbuch zu lesen. In der Tat macht es neugierig, mehr über die Wissenschaften zu erfahren, all diese Themen von der Paläontologie bis zur Biologie eines Urwaldes, die hier nur angekratzt werden können. Aber: Die Kurzbeschreibung läßt eine Vision von der Zukunft erwarten. Statt dessen beschäftigt sich dieses Buch zum allergrößten Teil mit der Vergangenheit und der Gegenwart unseres Planeten. Gewiß muß man in die Vergangenheit zurückschauen und die Gegenwart studieren, um die Zukunft "voraussagen" zu können. Allerdings ist das Buch vielmehr eine Bestandsaufnahme unserer Welt als wie eine ausführliche Prognose über die Zukunft, wie es die Dicke des Buches einen vielleicht vermuten läßt. Die Zukunft malt der Autor in vielen Kapiteln nur beiläufig aus, während er sich in Details verliert. Die kleinen Details über die chemische Zusammensetzung dieses oder jenen Baustoffs sind für sich allein interessant, durch ihre schiere Anzahl erschlagen sie aber den Leser in manchen Kapiteln. Vielleicht vergraulen sie den einen oder anderen ungeduldigen Leser sogar. Das ist schade, denn wenn Weisman die Zukunft ausmalt, tut er es auf wirklich gelungene Weise. Er kann faszinieren und begeistern mit seiner Welt ohne Menschen, trotzdem zeigt er auch die Nachteile einer plötzlich entvölkerten Welt. Weisman macht uns keine Illusionen, daß unser Verschwinden die Welt von heute auf morgen in ein urzeitliches Paradies zurückverwandeln würde. Er schafft es in manchen Kapiteln, die Welt ohne Menschen so bildlich darzustellen, daß wir sie uns vor dem geistigen Auge schon ausmalen können. Seine strikt wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema, was auf den ersten Blick doch vielmehr an einen Science-Fiction-Roman erinnert, gibt diesem Gedankenexperiment eine angenehme Bodenständigkeit. Trotz seiner kleinen Schwächen ist es das Buch auf jeden Fall wert, gelesen zu werden.
Ein Buch ohne Bezug zum Titel 2008 Von Jan, Freiberg Der Titel verheißt viel und auch die Innenseiten des Einbandes zeigen chronologisch kurz und eindrucksvoll die Verweildauer der Überreste der Menschheit. Das war es aber auch schon mit dem "kühnen Gedankenexperiment"- der Spiegel. Von den 379 Seiten der deutschen Version handeln etwa 85-90% (und gefühlte 500%) vom Ist-Zustand der Mensch-Umwelt Problematik bzw. der Vergangenheit. Das, was man eigentlich erwartet, den "unerhörten Zukunftsentwurf" - FAZ - findet man nur auf wenigen Seiten und auch nur extrem oberflächlich. Selten hat ein Buch so seinen eigenen Titel bzw. sein angebliches Ziel ignoriert. Es geht um Ökobotschaften und etwas Wichtig machen von Seiten des Autors. Dabei wird jederzeit der Mensch verteufelt bzw. es wird als absolute Befreiung aufgezeigt, wenn er verschwindet. Anstatt die Zukunft aufzuzeigen, verteufelt der Autor den Menschen und stellt ihm die gute Natur gegenüber. Wenn man das Buch gelesen hat, meint man, sobald der Mensch verschwunden ist fassen sich alle Pflanzen und Tiere an den Händen und tanzen in den Sonnenuntergang. Umweltschutz ist wichtig, aber bitte mit Sinn für die Realität. Nicht so peinlich, langweilig und am Thema vorbei! Die vereinzelt vorhanden guten Ansätze, Zypern, Neuengland, die Maya wo man bereits heute sehen kann was passiert wenn der Mensch verschwindet werden nur ungenügend beleuchtet. Und dabei liegt gerade hier ein ungeheures Potential, was aber so gut es geht ignoriert wird. Dass der Autor nicht wirklich viel zu sagen hat, zeigt sich bei den detaillierten Beschreibungen der Wissenschaftler, die hier ihre Meinung abgeben dürfen. Nach der Lektüre weiß man wie sie aussehen, wie fit sie sind und was sie sonst so machen. Nett, hat aber mit der eigentlichen Problematik wenig bis nichts zu tun. Außerdem zeigt sich mal wieder, das New York der Mittelpunkt der Welt ist zumindest für den Autor. Es wäre auch nützlich und interessant gewesen, mal andere Städte als New York zu betrachten aber die haben vielleicht nicht so ein Problem mit Wasser. Insgesamt ein unglaublich schwaches Buch, welches sich der Thematik einer zukünftigen Erde ohne Menschen komplett verweigert, sondern nur dämliche Ökobotschaften herausposaunt. Wer sich das Buch kauft, da er sich vom Titel dazu hat verleiten lassen wird es bereuen. Absoluter Etikettenschwindel. Ich kann dieses Buch absolut nicht empfehlen!
Thema verfehlt 2007 Von Johannes Eisenkoelbl (Katzelsdorf) Selten habe ich ein so langweiliges Buch bis zum Ende gelesen. Immer in der Hoffnung, endlich zum angekündigten spannenden Kern zu kommen. An einigen wenigen Stellen wird das Buch dem Titel gerecht. Dann merkt man, dass Potential zum Thema vorhanden wäre. Über weite (sehr weite) Strecken geht es um Umweltprobleme und die Zerstörungen die durch den Menschen verursacht werden. Eine fundierte Aufarbeitung der weiteren möglichen Entwicklung nach uns vermisse ich aber schmerzlich. Schade.
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"...denn sie wissen nicht, was sie tun!" 2008 Von Küstenbewohner Dieses Buch beleuchtet auf interessante Art und Weise den menschlichen Einfluss auf die Erde in der Vergangenheit und Gegenwart. Gleichzeitig versucht Alan Weisman einen Ausblick auf die Zukunft und verdeutlicht dabei, wie dringend eine globale Kursänderung notwendig ist, um den Infarkt noch aufzuhalten. Ob durch dieses Buch oder die zahlreichen anderen Informationen zum Thema, niemand wird später sagen können, von nichts gewusst zu haben. Daher wird es für den heiligen Vater auch schwierig sein, zu vergeben. Und dass die Kirche bis heute keinerlei Antworten oder auch nur Fragen zu diesem Thema hervorbringt, beschreibt Weisman vollkommen richtig. Dort zählte ja schon immer das Jenseits, welchem wir wahrscheinlich mit großen Schritten näher kommen. Im Turbokapitalismus zählen Egoismus und Kurzsichtigkeit, egal um welchen Preis. Da bekennt sich die Bundeskanzlerin zwar zum Klimaschutz, weiht aber Kohlekraftwerke ein und fordert höhere Schadstoffgrenzen für deutsche Autoherstellter. Das bringt echte Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion in anderen Ländern wie China und Indien. Schade ist es für die nächste Generation, die unsere Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit noch stärker zu spüren bekommen wird, ohne Änderungen realistisch herbeiführen zu können. Umso unverständlicher sind die Ausführungen einiger Vor-Rezensionisten, die scheinbar eine Hollywoodgeschichte mit Happy-End erwartet haben um anschließend in ihren SUV-Geländewagen zu steigen und zum Flughafen zu fahren, um mal kurz in die Karibik zu jetten. Mit Weisman denkt der eine oder andere künftig vielleicht doch mehr nach und zieht entsprechende Konsequenzen. Ein Gedankenexperiment.... 2007 von Esther Neumann ... über das ich immer noch nachdenke, sowie eigene Szenarien gedanklich durchspiele. Letztendlich ist dieses für mich folgendes: Ein (Nach-)Denkanstoss! Wie vermüllt unsere Meere wirklich sind. Meeresstrände, die heute - durch Plastik-Kleinteile - so schön bunt geworden sind. Schildkröten, die sich an Plastiktüten verschlucken und eingehen, weil sie Plastiktüten für fressbare Quallen halten. Peelingcreme - die kleinste Plastik-Kügelchen enthalten. Vögel - die u.a. durch Funkantennen ihre Orientierung verlieren, ihren Weg daher nicht mehr finden (können) und oft als Folge davon verenden. Das alles (und noch viel mehr) geschieht in einer Welt mit uns. Thema verfehlt? Das finde ich nicht. Der Autor macht sich seine eigenen Gedanken und diese basieren nunmal auf seinen Erfahrungen, Recherchen, seiner Art die Welt zu sehen. Solche Bücher eben auch subjektiv angereichert mit "objektiven" Fakten. Ohne diese Ballance würde dieser Bericht für mich seine Authentizität einbüßen. Was der Autor beschreibt ist vielleicht nicht (für jeden) neu. Vielleicht (der Masse) nicht mal unbekannt. Dennoch scheinen viele Informationen im Medienüberfluss einfach unterzugehen. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich gern auf eine subjektiv (auf dem Wissen, den Erfahrungen und den Gedanken des Autors beruhend) gefärbte Gedankenreise mitnehmen lassen möchte. Selbst gern weiterdenkt. Sich selbst gern eigene Meinungen bildet (die ja nicht zwangsläufig mit den Ansichten des Autors übereinstimmen müssen). Empirische Forschungen nicht anbetet als die "einzige Wahrheit" (denn auch Wissenschaftler sind Menschen, die "Fehler" machen können oder z.B. wichtige Aspekte übersehen können), sondern in der Lage ist - sich zu fragen: Woran könnte es noch liegen? Was könnte passieren? Was ist schon geschehen? Wissenswertes kurzweilig verpackt 2007 Von Claudia Schuster, Freudenberg Für ein Sachbuch liest es sich unglaublich schnell und flüssig. Man wird auf herrlich unangestrengte Weise mit Informationen versorgt, ohne dass das Buch seicht oder oberflächlich wirkt. Kein trockener Paukermief sondern erfrischendes Wissen. Die Meinung vorheriger Rezensenten, dass der Autor "Themaverfehlung" begangen hätte und viel "Überflüssiges" im Buch stehen würde, kann ich nicht verstehen. Erstens kann ein Buchtitel nie eine komplette Inhaltsangabe sein, zweitens steht alles, was im Buch vorkommt in sinnverwandtem Zusammenhang. Wer will schon entscheiden, welche Informationen relevant sind und welche nicht? Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, keine einzige Zeile hat mich gelangweilt und gelernt habe ich auch so einiges dabei. Wer also mit diesem Werk überfordert scheint, sollte doch lieber bei populärwissenschaftlichen Zeitungen bleiben, die ihre Themata in kurzen Artikeln abhandeln. ;-)
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aus wikipedia-2021 wikipedia Die_Welt_ohne_uns
Die Welt ohne uns (Originaltitel: The World Without Us) ist ein Sachbuch des US-amerikanischen Autors Alan Weisman aus dem Jahr 2007. Darin beschäftigt er sich mit der hypothetischen Frage, was auf der Erde passieren würde, wenn alle Menschen plötzlich verschwänden. Das Buch erreichte hohe Platzierungen in den Bestseller-Listen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Die hypothetische Ausgangssituation, die sich als roter Faden durch das Buch zieht, ist das Verschwinden aller Menschen auf dem Planeten von einem Augenblick auf den nächsten. Dazu gibt es im Gedankenexperiment weder eine konkrete Ursache noch eine Ankündigung. Alle von Menschen geschaffenen und unterhaltenen Systeme existieren weiter und interagieren mit ihrer Umwelt, wie es ihren Regelungsmechanismen entspricht. Die Welt ohne uns ist in 19 Kapitel unterteilt, die durch einen Prolog unter der Überschrift „Vorspiel“ und einen Epilog ergänzt werden. Im Prolog schildert der Autor seine Eindrücke über das indigene Volk der Zápara in Ecuador, deren Leben durch die moderne Land- und Forstwirtschaft bedroht ist. Ana María, eine Frau aus diesem kleinen Volk, stellt angesichts des Konsums von Affenfleisch eine Frage, die zum Motto für das gesamte Buch wird: „Wenn wir jetzt so weit sind, dass wir unsere Ahnen essen, was bleibt uns dann noch?“ (Seite 12) Weisman untersucht von Menschen unberührte oder verlassene Orte, um daraus Rückschlüsse auf eine Zukunft ohne Menschen zu ziehen. Im ersten Kapitel des Buches („Ein Echo des Paradieses“) stellt er mit dem Forstwirt Andrzej Bobiec die Puszcza Bialowieska vor, den letzten Urwald Europas an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland. Während sich Tiere und Pflanzen hier ungestört und frei entwickeln können, hat der Mensch in den Städten das Erscheinungsbild der Erde deutlich verändert. Das zweite Kapitel („Vom Untergang unserer Häuser“) widmet sich der Frage, wie unsere Häuser ohne menschliche Kontrolle zerfallen. Holz wird zerfressen, der Frost lässt Rohre und Fenster platzen. Am Beispiel von New York City beschreibt Weisman im dritten Kapitel („Die Stadt ohne uns“) die vielfältigen Auswirkungen auf die Städte. In die ursprüngliche Insel Manhattan haben die Menschen Schächte für die U-Bahn gebaut, die der Stadt zum Verhängnis werden, wenn die Bewohner verschwinden. Während der Untergrund mit Wasser vollläuft, wachsen Pflanzen im aufgerissenen Asphalt. Blitze lösen Brände aus, die von niemandem gestoppt werden und der Rost schwächt allmählich die Brücken. Die einheimische Flora muss sich gegen importierte Pflanzen wehren. Im folgenden Kapitel („Die Welt unmittelbar vor uns“) blickt der Autor zurück und stellt fest, dass die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre durch menschlichen Einfluss enorm angestiegen ist. Eine Reduzierung auf Werte, wie sie vor dem Auftreten der Menschheit herrschten, würde rund 100.000 Jahre dauern. Welche Auswirkungen dies auf die Temperaturen hat, ist unter den Forschern umstritten. Aus Bohrkernen am afrikanischen Tanganjikasee ergibt sich ein Bild aus der Zeit, in der sich Menschen und Affen trennten, während es im Gombe Stream National Park Hinweise auf eine Vermischung mehrerer Spezies gibt. Das fünfte Kapitel („Die untergegangene Arche“) untersucht das Zusammentreffen des Menschen mit der prähistorischen Megafauna, bei der die Overkill-Hypothese eine wichtige Rolle spielt. Demgegenüber steht „Das afrikanische Paradox“ (Kapitel 6), weil sich die Tiere auf diesem Kontinent an die Menschen anpassten. Mit dem siebten Kapitel („Was zerfällt“) kehrt Weisman zurück in die Gegenwart und stellt den zyprischen Ort Varosha vor, der wegen seiner Lage auf der Grünen Linie infolge des Zypernkonflikts zur Geisterstadt verkommen ist. Anhand der Türkei zeigt der Autor im achten Kapitel („Was bleibt“), dass alte und unterirdische Bauwerke trotz Erdbeben und Fluten länger überleben werden als viele moderne Gebäude. Als besonderes Beispiel nennt er die unterirdische Stadt Derinkuyu in Kappadokien. Zu den widerstandsfähigsten Materialien, die die Menschen zurücklassen, gehören alle Arten von Kunststoff. Diese sind wegen der langen Polymer-Ketten kaum biologisch abbaubar und belasten Ökosysteme wie die Ozeane. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen aus Erdöl hergestellten Produkten. Raffinerien wie die Anlagen von Goodyear in Texas geraten beim Verschwinden der Menschen außer Kontrolle und belasten noch lange Zeit die Natur. Im elften Kapitel beschäftigt sich Weisman nochmal ausführlich mit dem Wald und der Vegetation. Er schildert, wie sich die Wälder ohne den Menschen entwickeln und zeigt mit Hilfe des Rothamsted-Archivs, welchen Einfluss Chemie und Gene haben könnten. Wie die antiken Weltwunder und neue Errungenschaften wie der Panamakanal oder das Mount Rushmore National Memorial die Zukunft überstehen, erfahren die Leser im zwölften Kapitel. Eine negative Eigenschaft des Menschen, der Krieg, hinterließ unter anderem die demilitarisierte Zone in Korea, in die allmählich wieder die Natur zurückkehrt. Ein Verschwinden der Menschheit würde auch den Vögeln helfen, weil sie seltener Opfer von Stromkabeln oder Hauskatzen würden. Ein „strahlendes Vermächtnis“ (Kapitel 15) hinterlässt der Mensch durch die Verarbeitung radioaktiver Materialien in Kernreaktoren. Der große Aufwand, der bei der Endlagerung des radioaktiven Abfalls betrieben wird, zeigt, wie kompliziert dieses Thema ist. Trotzdem kann sogar an verseuchten Orten wie Tschernobyl wieder Leben entstehen.
„Unsere geologischen Spuren“ (Kapitel 16) hinterlassen die Menschen überall auf der Erde, deren Oberfläche nicht nur durch die Erosion verändert wird. Außerdem beschäftigt Weisman die Frage, ob nicht nur die Maya, sondern alle Menschen tatsächlich einmal aussterben könnten. Nach diesen Gedanken folgt die Frage „Wohin gehen wir?“ (Kapitel 17). Was mit unseren Körpern und den darin / darauf lebenden Organismen nach dem Tod passiert, ist relativ eindeutig zu bestimmen. Schwieriger zu beantworten ist die Frage, ob es überhaupt möglich ist, die Menschheit völlig auszulöschen. Les Knight, der Gründer der Voluntary Human Extinction Movement (Bewegung für das freiwillige Aussterben der Menschheit), äußert Zweifel: „Kein Virus könnte jemals alle sechs Milliarden Menschen erwischen. […] Tatsächlich dienen Epidemien zur Stärkung einer Art.“ (Seite 328). Im Kapitel 18 („Sternenstaub“) beschreibt Weisman die Voyager-Golden-Record-Platten der Voyager-Raumsonden, mit dem Arecibo-Radioteleskop verschickte Melodien und andere Wellen, die die Menschen in die Weiten des Weltalls schicken. Als wichtigsten Faktor für das dauerhafte Bestehen des irdischen Lebens nennt der Autor im letzten Kapitel die Ozeane, die „zwar vom Menschen heimgesucht, und doch von grenzenloser Kreativität“ seien.
Im Epilog präsentierte Weisman unter der Überschrift „Unsere Erde, unsere Seele“ einige philosophische Gedanken bezüglich der Zukunft der Welt. Schließlich schlägt er als „drakonische Maßnahme“ eine konsequente Ein-Kind-Politik vor. Dann würde die Menschheit bis 2100 auf 1,6 Milliarden Exemplare schrumpfen und die Ressourcen könnten besser genutzt werden, ohne dass die Menschheit vollständig verschwindet.
Entstehung und Veröffentlichung Das englischsprachige Original The World Without Us erschien am 10. Juli 2007 im US-Verlag St. Martin's Thomas Dunne Books. Es basiert auf dem Artikel Earth Without People, den Weisman im Februar 2005 im Wissenschaftsmagazin Discover veröffentlichte.[1] Die herausragende Qualität dieses Artikels wurde mit der Aufnahme in den Sammelband The Best American Science Writing 2006 gewürdigt.[2] Im Jahr 2003 gab die Redakteurin Josie Glausiusz den Anstoß, nachdem sie Journey trough a Doomed Land gelesen hatte. In diesem Bericht für das Harper's Magazine beschrieb Weisman 1994 den Zustand von Tschernobyl acht Jahre nach dem Reaktor-Unfall. Das Thema einer Welt ohne Menschen faszinierte den Wissenschaftsjournalisten so sehr, dass er seinen Artikel zu einem Buch erweitern wollte. Zu diesem Zweck besuchte er viele Orte auf der Erde und sprach mit wissenschaftlichen Experten aus verschiedenen Disziplinen. Er interviewte unter anderem Biologen, Archäologen, Botaniker, Anthropologen und Philosophen. Mit Hilfe ihrer Informationen konstruierte er in einem Gedankenexperiment eine zukünftige Welt. Rezeption Nach der Veröffentlichung des Buches in den USA waren die Verkaufszahlen sehr hoch. Kritiker betonten in ihren Analysen den kreativen und objektiven Ansatz[7] des „durchaus faszinierende[n] Gedankenexperiment[s]“.[8] Weismans lebhafter Schreibstil wurde in den Kritiken besonders gelobt.[9] Alanna Mitchell von The Globe & Mail sieht die Relevanz des Buches darin, dass die Menschen vor einer zu passiven Einstellung gegenüber der Verschwendung natürlicher Ressourcen gewarnt werden; der „passive Tanz mit dem Tod“ gefährde das Überleben der Spezies.[10] Für Andreas Kilb von der FAZ ist es „ein unerhörter Zukunftsentwurf der Generation Klimaschock“[11], während Dr. Reiner Klingholz, der Geschäftsführer des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, in dem Werk „eine Generalabrechnung mit unseren ökologischen Schandtaten“ sieht. Der Autor selbst begründete seinen Verzicht auf den Menschen damit, dass er den Lesern die Angst vor Versagen und Tod ersparen wollte; sein Buch sei als Fantasie zu lesen. Trotzdem schreibt er als nüchterner „wissenschaftlicher Beobachter statt als Aktivist“.
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