Horst-Eberhard Richter 

Wanderer zwischen den Fronten

Gedanken und Erinnerungen 

Autobiografie, Memoiren

2000 bei KiWi, 350 Seiten 
2001 bei Ullstein

Horst-Eberhard Richter :  Wanderer zwischen den Fronten - Autobiografie  (2000)   Gedanken und Erinnerungen   - 

Wikipedia.Autor  *1923 in Berlin bis 2011 (88)

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Psychoanalytiker, Psychosomatiker und Sozialphilosoph  --  Der "große alte Mann" der bundesdeutschen Friedensbewegung 

 

Psychoanalytiker, Psychiater und Sozialphilosoph. Ehemals Geschäfts­führender Direktor des Psycho­somatischen Universitäts­zentrums in Gießen ist er heute Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main, 1980 erhielt er den Theodor-Heuss-Preis.

Horst-Eberhard Richters persönlichstes Buch. Er blickt auf sein Leben zurück: die Kriegs­erinnerungen, die Laufbahn als Therapeut, die Karriere als Leiter eines Forschungs­institutes, sein soziales und politisches Engagement als <ewig umstrittener Aufklärer>.

Der faszinierende Lebensrückblick eines Wanderers zwischen gesellschaftlichen Fronten. In seinen Memoiren schreibt Richtet in laufender Vermischung von Vergangenheit und Aktualität über seinen persönlichen Werdegang sowie die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung unseres Landes. Stets nimmt er dabei Stellung zu aktuellen Themen und Konflikten. 

Sein vielfältiges soziales und politisches Engagement »als ewig umstrittener Aufklärer« ist der rote Faden in seiner Auto­biographie, die sich liest wie eine Chronik des 20. Jahrhunderts.

Seine Begegnungen mit Willy Brandt, Helmut Schmidt, Oskar Lafontaine und Michail Gorbatschow, deren persönliche Strukturen er in ihren Visionen und ihrem Führungsverhalten eingehend studieren konnte, haben sein politisches Engagement stark beeinflußt. 

Doch entscheidend war und ist für ihn stets die Verteidigung eines immer wieder gefährdeten humanistischen Weltbilds.

Audio:

Audio 2011 dlf  

Audio 1971  Neurose     Audio 1972  Gruppe  

Audio aus TV-Porträt 2007

 

detopia:

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T.Bauriedl   H.Maaz   H.Ditfurth    P.Brückner    W.Bergmann 

 

DNB Zur Psychologie des Friedens (1982) 

 

 

 

 

 

 

 

Der Seelen-Arbeiter - Horst-Eberhard Richter, Psychoanalytiker

Porträt 2006, SWR, arte  (TV-Video) - Der eigenwillige Bestärker (Arbeitstitel)

Regie Torsten Halsey, Wolfgang Schoen Produktion TVSchoenfilm W. Schoen & H. Hillesheim GbR

Horst-Eberhard Richter ist Arzt, Autor, Sozialphilosoph. Inzwischen ist er über 80 und will sich nicht mit einem Rentendasein abfinden. 

Richter ist der populärste Psychoanalytiker Deutschlands. Vieles hat er in der Bundesrepublik mit angeschoben, viele sensibilisiert. Doch die Angst, nicht mehr gehört zu werden, ist groß. 

Der Beitrag begleitet Horst-Eberhard Richter auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Das erlittene Trauma im Zweiten Weltkrieg und die Ermordung seiner Eltern lassen Richter eine Karriere als Psychoanalytiker einschlagen. Die Studentenbewegung des Jahres 1968 gibt ihm neue Impulse, soziales Engagement wird von nun an zu seiner Lebensaufgabe. 

Richters Bücher sind international anerkannte Klassiker der psychoanalytischen Literatur. Sie begleiten die Erkenntnis- und Veränderungsprozesse einer ganzen Generation. 

Er zählt zu den Vaterfiguren der Friedensbewegung der 70er- und 80er-Jahre, ist Mitbegründer der deutschen Sektion der "Ärzte gegen den Atomkrieg". Der Auftritt auf der Buchmesse in Frankfurt am Main im Herbst 2006 markiert für Richter eine Art Zäsur. 

Er hat ein neues Buch geschrieben: "Die Krise der Männlichkeit". Mit seinem neuen Buch stellt er sich noch einmal trotzig dem Zeitgeist, muss sich, wie er sagt, noch einmal "aufbäumen".

Aber im Laufe der Jahrzehnte ist Richter vom Mahner zum Kommentator geworden.


aus wikipedia 2020

Richter wurde zunächst als einer der Pioniere der psychoanalytischen Familienforschung und Familientherapie international bekannt. In Ergänzung zu Freuds Analyse der Kind-Eltern-Beziehung untersuchte er umgekehrt die krankmachende Wirkung gestörter Eltern auf ihre Kinder.

In gemeinsamer Forschungsarbeit mit Dieter Beckmann schrieb er ein Lehrbuch über Herzneurose und entwickelte zusammen mit Elmar Brähler den Gießen-Test.

Richter „entdeckte das emanzipatorische Potential der Gruppe, sowohl in psychotherapeutischer als auch in politischer Hinsicht.“

Nach kritischen Analysen der sozialen Reformbewegung der 1970er Jahre erschien sein kulturphilosophisches Werk Der Gotteskomplex: Die Einbuße an Glaubenssicherheit wolle der Mensch mit einem auf die Naturwissenschaft gestützten Herrschaftswillen ersetzen – „Gott sein, statt Gott haben“. Im Schwanken zwischen Ohnmachtsangst und Allmachtswahn drohe der wissenschaftlich-technischen Revolution die ethische Kontrolle zu entgleiten.

1981 wurde Richter mit seinem Buch <Alle redeten vom Frieden> zu einer der Leitfiguren der Friedensbewegung[9] und gründete 1982 die westdeutsche Sektion der Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges mit, die für ihr Engagement 1985 den Friedensnobelpreis erhielten.

1987 initiierte Richter die von Michail Gorbatschow betreute International Foundation for the Survival and the Development of Humanity mit. Dort leitete er eine Vergleichsstudie zur besseren Verständigung deutscher und russischer Studenten. Von 1991 bis 2001 moderierte Richter das „Ost-West-Symposium politische Selbstbesinnung“ mit Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Literatur und Kirche aus den alten und den neuen Bundesländern. Während beider Irakkriege gehörte er zu den meistbeachteten Intellektuellen der Friedensbewegung. Die von Carl Friedrich von Weizsäcker so genannte „seelische Krankheit Friedlosigkeit“ des Westens war für Richter seit 2007 Hauptthema seiner kulturpsychologischen Analysen in Reden und Schriften.

„Es gibt eine kreisförmige Wechselbeziehung zwischen Machen und Erkennen. Wenn man nicht macht, was man als notwendig, wenn auch mit persönlichen Unannehm­lichkeiten behaftet, erkannt hat, dann kann man irgendwann auch nicht mehr erkennen, was zu machen ist. Wer Anpassungszwängen taktisch nachgibt, wohl wissend, dass er ihnen mit vertretbarem Risiko widerstehen könnte und auch sollte, wird nach und nach die Unzumutbarkeit von Anpassungsforderungen gar nicht mehr wahrnehmen, d. h., die eigene Gefügigkeit auch nicht mehr als Fluchtreaktion durchschauen. Alles erscheint normal: die Verhältnisse, denen er sich ergibt, und der Verzicht auf Gegenwehr, den er eben gar nicht mehr erlebt.“

– Horst-Eberhard Richter: Psychoanalyse und Politik, Vorwort

Richter verfasste eine Frankfurter Erklärung, die es Ärzten möglich machen sollte, sich öffentlich per Unterschrift dazu zu bekennen, „sich jeglicher kriegsmedizinischen Schulung und Fortbildung zu verweigern.“[10] Seit dem Jahr 2001, also von Anfang an, engagierte er sich für die „globalisierungskritische Bewegung Attac“.

„In seiner Eröffnungsrede auf dem Gründungskongress der deutschen Organisation 2001 in Berlin plädierte er nachdrücklich für eine engere Verbindung von sozialen, ökonomischen und ökologischen Reforminitiativen mit der Friedensbewegung.“

– N.N.: Süddeutsche Zeitung[10]


Richtersche Schriften

 

ab 1960:

  • Eltern, Kind und Neurose. Die Rolle des Kindes in der Familie. Psychoanalyse der kindlichen Rolle. 1962.

  • mit Dieter Beckmann: Herzneurose. Thieme, 1969.

  • Patient Familie. Entstehung, Struktur und Therapie von Konflikten in Ehe und Familie. 1970.

  • mit Dieter Beckmann: Der Gießen-Test (GT). 1972.

  • Die Gruppe. Hoffnung auf einen neuen Weg, sich selbst und andere zu befreien; Psychoanalyse in Kooperation mit Gruppeninitiativen. 1972.

  • Lernziel Solidarität. 1974.

  • Flüchten oder Standhalten. 1976. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 19. April bis zum 10. Oktober 1976)

  • mit Hans Strotzka und Jürg Willi: Familie und seelische Krankheit. Rowohlt, 1976

  • Vorwort zu: "Christiane F.: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo." (Hrsg. Kai Hermann und Horst Rieck) Gruner & Jahr, 1978

  • Der Gotteskomplex. 1979.

1980–1989

  • Alle redeten vom Frieden. Versuch einer paradoxen Intervention. Rowohlt 1984

  • Zur Psychologie des Friedens. Rowohlt 1984

  • Die Chance des Gewissens. Erinnerungen und Assoziationen. 1986.

  • Die hohe Kunst der Korruption. Erkenntnisse eines Politik-Beraters. 1989, Heyne-Sachbuch 158

 

1990–1999

  • Umgang mit Angst. 1992.

  • Wer nicht leiden will, muss hassen. Zur Epidemie der Gewalt. 1993.

  • Bedenken gegen Anpassung. Psychoanalyse und Politik. 1995. 2003 neu erschienen unter dem Titel Psychoanalyse und Politik. Psychosozial-Verlag

  • Erinnerungsarbeit und das Menschenbild in der Psychotherapie. 1995. Lindauer Texte zu den Lindauer Psychotherapiewochen, S. 121–135 Springer-Verlag 1996 (PDF)

  • Versuche, die Geschichte der RAF zu verstehen. Das Beispiel Birgit Hogefeld. Psychosozial-Verlag, 1996

  • Als Einstein nicht mehr weiterwußte. 1997

 

ab 2000:

  • Wanderer zwischen den Fronten. Gedanken und Erinnerungen. Autobiographie. KiWi 2000.

  • Kultur des Friedens. PSVGießen 2001

  • Das Ende der Egomanie. Die Krise des westlichen Bewusstseins. 2002

  • mit Bernard Cassen und Susan George: Eine andere Welt ist möglich! Dokumentation des Attac-Kongresses vom 19. - 21. Oktober 2001 in Berlin. VSA, Hamburg 2002

  • mit Frank Uhe: Aufstehen für die Menschlichkeit. Psychosozial-Verlag, Gießen 2003

  • Ist eine andere Welt möglich? Für eine solidarische Globalisierung. KiWi 2003

  • Niederlage des Intellekts. In: Freitag. Die Ost-West-Wochenzeitung. Nr. 31 vom 23. Juli 2004 (online)

  • Die Krise der Männlichkeit in der unerwachsenen Gesellschaft. Psychosozial-Verlag, Gießen 2006

  • Die seelische Krankheit Friedlosigkeit ist heilbar. Psychosozial-Verlag, Gießen 2008

  • Moral in Zeiten der Krise. Suhrkamp 2010.

 

 

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Professor Horst-Eberhard Richter - Psychoanalytiker, Psychosomatiker und Sozialphilosoph - Der "große alte Mann" der bundesdeutschen Friedensbewegung