Manès SperberZur Analyse der Tyrannis
Die
Tyrannis und
andere Essays
|
1937 *1905 178 Seiten dnb.Buch (7)
wikipedia
Sperber detopia |
Koestler-1940 Gustaw Herling-1952 |
Mit Dank an Dan Sperber (der Sohn in Paris) und Dolf Schiesser vom Sperber-Archiv.
Zu dieser Ausgabe (DTV 1987) - von Jenka Sperber: "Zur Analyse der Tyrannis" wurde entnommen aus: "Zur Analyse der Tyrannis. Das Unglück, begabt zu sein. Zwei sozial-psychologische Essays." Europa Verlag, Wien 1975. Umschlag: Celestino Piatti mit Foto von Jenka Sperber: Manes Sperber und Andre Malraux
Es mag noch recht lange dauern, bis der Nachlaß von Manès Sperber chronologisch erfaßt und bearbeitet wird. Wir wollen seine Leser nicht so lange warten lassen. Daher haben wir der Neuausgabe der <Analyse der Tyrannis> eine Auswahl von Aufsätzen aus der gleichen Periode beigefügt, die in der Zeitschrift <Die Zukunft> veröffentlicht wurden, um so den Psychologen und Theoretiker mit dem exilierten politischen Kämpfer zu konfrontieren. Es ging darum, jene Einheit wieder herzustellen, die das Wirken und Sein von Manès Sperber während seines ganzen Lebens charakterisiert hat: die »endlose Zwiesprache zwischen Leidenschaft und suchender Vernunft«. Inhalt der Erstausgabe von 1938:
|
Inhalt
Vorwort 1974 (9)
Zur Analyse der Tyrannis
Artikel und Essays
Das Unglück, begabt zu sein .... |
Inhalt 2006 Graz:
|
DTV 1987: Nach seiner Abwendung vom Kommunismus wurde Manes Sperber zu einem der schärfsten Kritiker totalitärer Systeme. Herausragendes Dokument seiner Absage an die Gewaltherrschaft ist der 1937 verfaßte Essay Zur Analyse der Tyrannis. Unter dem Eindruck des Hitler-Stalin-Paktes und des Kriegsausbruches sind im Pariser Exil eine Reihe weiterer Aufsätze zu diesem Thema entstanden, von denen neun im vorliegenden Band erstmalig nachgedruckt werden. Daß sich Manes Sperber, jahrelang einer der theoretischen Köpfe der kommunistischen Partei, 1937 im französischen Exil von seinen früheren Kampfgefährten trennte und zu einem der schärfsten Kritiker totalitärer Systeme und ihrer Auswüchse wurde, ist seit langem bekannt. Er selbst hat den Vorgang in seinen autobiographischen Schriften beschrieben. Herausragendes Dokument seiner Absage an die Gewaltherrschaft ist Sperbers >Analyse der Tyrannis<, die bereits im Jahre 1937 eine grundlegende Theorie des Totalitarismus versuchte. Wie schwierig der Ablösungsprozeß aber im einzelnen, in der konkreten tagespolitischen Auseinandersetzung mit der Bedrohung durch Hitler tatsächlich verlief, bezeugen die im vorliegenden Band erstmalig nachgedruckten Aufsätze, die Manes Sperber 1939/40 für die Emigrantenzeitschrift >Die Zukunft< verfaßte. Es sind Schriften eines lebendigen, kämpferischen, heimatlos gewordenen Sozialisten, die viele Diskussionen der Nachkriegsjahre vorwegnehmen.
Graz 2006: Zur Analyse der Tyrannis / von Manès SperberHabent sua fata libelli – selten trifft die Sentenz, die Büchern Schicksale bescheinigt, so sehr zu, wie auf Manès Sperbers „Zur Analyse der Tyrannis“: Wenige Monate nach Sperbers Trennung von der Kommunistischen Partei verfasst, konnte die Schrift 1938 mit dem Einmarsch von Hitlers Truppen in Österreich nicht mehr erscheinen. Später in Paris wurde die gesamte Auflage von der Gestapo vernichtet. Der eigentliche Sinn der Sentenz, dass die Leser/innen das Schicksal der Bücher sind, ist hier auf paradoxe Weise aufgehoben. Ohne die Namen Stalin und Hitler auch nur einmal zu erwähnen, arbeitet der Autor „das totalitäre Modell … so scharf wie möglich heraus“. – „Der nach Macht strebende, der von ihr berauschte und der von der Macht des anderen faszinierte Mensch ist ihr Gegenstand“, sagt Sperber selbst von seiner Studie, die er später, im Rückblick, als seine wichtigste Schrift überhaupt bezeichnet. In einem ausführlichen Nachwort legt die Politologin Esther Marian vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie eine fulminante Interpretation dieser Schrift vor, die zugleich Sperbers Stellung zum Kommunismus in neues Licht rückt. Ein grundlegender Beitrag zur Sperber-Forschung! |