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Wilhelm Reich
Massenpsychologie
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1933 276 Seiten *1897; also im Alter von 36 Jahren detopia: Start Reich |
"Die Formen, unter denen sich die Machtergreifung des Nationalsozialismus vollzog, erteilten dem internationalen Sozialismus eine unauslöschliche Lehre: - dass die politische Reaktion sich nicht mit Phrasen, sondern nur mit wirklichem Wissen - nicht mit Appellen, sondern nur durch Weckung echter revolutionärer Begeisterung - nicht mit bürokratisierten Parteiapparaten, sondern nur mit innerlich demokratischen, jeder Initiative Raum gebenden Arbeiterorganisationen und überzeugten Kampftruppen schlagen lassen wird. Sie belehrten uns, dass Fälschung von Tatsachen und oberflächlich-suggestive Ermutigung mit Sicherheit zur Entmutigung der Massen führt, wenn die eiserne Logik des geschichtlichen Prozesses die Wirklichkeit enthüllt." (Reich in Vorrede, Seite 5)
Zweite Auflage 2020
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse, Verlag: Psychosozial-Verlag 280 Seiten, Broschur, Erschienen im Januar 2020 Herausgegeben, redigiert und mit einem Anhang versehen von Andreas Peglau Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus" (1933) ist eine tiefgründige Untersuchung der psychosozialen Hintergründe des deutschen und internationalen Faschismus. Zugleich ist es ein Zeitzeugenbericht: Ein marxistischer Psychoanalytiker jüdischer Herkunft erlebt, kommentiert und analysiert das Ende der Weimarer Republik und den Siegeszug des Nationalsozialismus. Die hier dargestellte Sichtweise ist so nur noch in Reichs eigener späterer Version der Massenpsychologie (1946) nachzulesen – allerdings deutlich verändert, teils weniger klar formuliert, auf jeden Fall: weniger psychoanalytisch. Reichs Originaltext von 1933 erscheint hier ergänzt um das Nachwort der zweiten Auflage von 1934 sowie versehen mit einem Glossar und einer biografisch-zeitgeschichtlichen Einordnung von Andreas Peglau. Inhalt 2020 Vorrede
I.
Kapitel:
Die Ideologie als materielle Gewalt
II.
Kapitel:
Die Familienideologie in der Massenpsychologie des Faschismus
III.
Kapitel:
Die Rassetheorie
VI.
Kapitel:
Die Kirche als internationale sexualpolitische Organisation des Kapitals
VII.
Kapitel:
Die Voraussetzungen der sexualpolitischen Praxis im antireligiösen Kampf
VIII.
Kapitel:
Einige Fragen der sexualpolitischen Praxis Nachwort zur II. Auflage (1934) Fremdwörterverzeichnis (zusammengestellt von Wilhelm Reich) Anhang (Andreas Peglau)
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Inhalt 1933 Vorrede 1933 (5) Fremdwörterverzeichnis (277)
(1) Die Ideologie als materielle Gewalt (13)
(2) Die Familienideologie in der Massenpsychologie des Faschismus (56)
(3) Die Rassetheorie (115)
(4) Die Symbolik des Hakenkreuzes (147) (5) Die sexualökonomischen Voraussetzungen der bürgerlichen Familie (154) (6) Die Kirche als internationale sexualpolitische Organisation des Kapitals (169)
(7) Die Voraussetzungen der sexualpolitischen Praxis im antireligiösen Kampf (201)
(8) Einige Fragen der sexualpolitischen Praxis (227)
detopia-2005: Dieser sogenannte "Raubdruck" von 1972 aus Frankfurt am Main beinhaltet die 1. (deutsche) Auflage von 1933 und unterscheidet sich von der 3. (englischen) Auflage von 1942, welche heute (noch) bei KiWi erhältlich ist.
Verlag Eine Kritik des Faschismus läßt sich ohne Wilhelm Reichs <Massenpsychologie des Faschismus> nicht mehr denken. Als erster durchschaute Reich mit seinem klinisch und soziologisch geschultem Blick den fundamentalen Zusammenhang zwischen autoritärer Triebunterdrückung und faschistischer Ideologie. Reich analysiert in der <Massenpsychologie> die Gestik, Phraseologie, die moralischen Schemata und Aktionen der "Hitlerei" und weist in ihnen die Verschiebung von Sexualangst zu einem Mystizismus nach, der zu einem irrationalen Mechanismus chronischer Abhängigkeit führt. 2001 Leser aus Berlin bei Amazon Nach der Lektüre ist es nicht mehr möglich, Faschismus als räumlich oder zeitlich begrenztes Phänomen zu betrachten. Reich weckt eindringlich ein Bewusstsein für den kleinen Faschisten in uns allen. Eines der pessimistischsten Bücher, die je geschrieben wurden, durch seine zu Ende gedachten Schlussfolgerungen jedoch zugleich eines der hoffnungsvollsten. Ich bin auf dieses Buch gestoßen, weil Daniel Kulla in allen Büchern ausgiebig auf Reich verweist, um seinen "Optimist Blues" zu erklären. Dort heißt das: "Ich habe erklärt, wo überall der Wurm drin ist und wie es dazu gekommen ist. Das ist schrecklich und wirkt in dieser Gewaltigkeit wahrscheinlich lähmend, aber es hat den fröhlichen Grundtenor, daß es ja schon mal gut ist, dahintergekommen zu sein." Mir war nie klar, woher Kulla diesen inneren Widerspruch bezieht, aber Reichs illusionslose und zugleich leidenschaftliche "Massenpsychologie" scheint sich aus einer ähnlichen Quelle zu speisen.
literaturkritik.de/reich-massenpsychologie-des-faschismus-die-wiederkehr-eines-verdraengten Langer Lesebericht von Bernd Nitzschke |
2017
2005 / 2011