Ernst Bloch
1918: Geist der Utopie
1954: Das Prinzip Hoffnung
Audio 2010 Bereits als junger Filosof... 2min Audio 2010 125 Jahre Bloch 9min |
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Wikipedia.Autor *1885 in
DNB.A-Nummer (650) detopia: Utopiebuch |
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aus wikipedia 2020
Vor und während des Ersten Weltkriegs: Hinwendung zum Sozialismus Nach seiner Promotion zog Bloch nach Berlin. Während eines Kolloquiums bei Georg Simmel freundete er sich mit diesem und mit Georg Lukács an. Die Freundschaft zu Simmel endete wegen dessen enthusiastischen Eintretens für die deutsche Kriegsanstrengung im Ersten Weltkrieg. Mit der Bildhauerin Else von Stritzky lebte Ernst Bloch ab 1911 in Süddeutschland. Die beiden heirateten 1913. Nach einer Italienreise lernte er in Heidelberg Max Weber kennen. Im Gegensatz zum eher nüchternen Kreis um Weber war Bloch – beeinflusst von der bürgerlichen Wandervogelbewegung – expressiv in seiner Ausdrucksweise und unstet in seinem Lebensstil. Wie Max Weber bemerkte, verfügte der junge Philosoph über ein enormes Selbstbewusstsein. Bloch sah sich als den Propheten eines neuen Messias. Als engagierter Gegner des Krieges ließ er sich den Auftrag geben, über pazifistische Utopien in der Schweiz zu schreiben. Gemeint war die pazifistische Siedlung Monte Verità von Ascona. In deren Nähe, nach Locarno-Monti, zog er mit seiner Frau im Frühjahr 1917. Dort beendete er sein Werk Geist der Utopie und entwarf den Essay „Über den sittlichen und geistigen Führer“, in dem er sich als „geistigen Führer“ neben den „sittlichen Führer“ Gusto Gräser stellt, den „nach Heiligung strebenden Bruder“ (Wüste 99), der „franziskanisch leben wollte, statt auf der Herrenseite“ (Wüste 143). Damals teilte er die Modernismus-Kritik der Siedler, ihre „utopische Tendenz“, konnte aber das „Tao“ und das „Amulett des nackten Herzens“, d. h. „das Evangelium der Nicht-Gewalt“ (KK 234) des Kriegsdienstverweigerers Gräser, nicht übernehmen. Der Glaube an seine eigene messianische Berufung brach zusammen, ersatzweise wandte er sich jetzt der Politik und dem Leninismus zu. Erhalten blieb sein Respekt für den „religiösen Urwunsch“ der Siedler und sein leidenschaftliches Interesse für utopische Unternehmungen.
Weimarer Republik Nach Kriegsende, nachdem Deutschland eine Republik geworden war, verließ er die Schweiz und ging nach München. In den 1920er Jahren lebte er wiederum in Berlin als freier Journalist ohne feste Anstellung, unterbrochen von zahlreichen Reisen u. a. nach Italien, Paris und Sanary-sur-Mer. 1925/26 hielt er sich in Tunesien auf, 1929 in Wien. Zu seinen damaligen Freunden gehörten Bertolt Brecht, Kurt Weill, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin. 1922 heiratete er nach dem Tod seiner ersten Ehefrau die Malerin Linda Oppenheimer. Auch diese Ehe blieb kinderlos und wurde 1928 geschieden. Aus seiner Verbindung mit Frieda Abele stammt die 1928 geborene Tochter Mirjam.[2] Sie heiratete den Schweizer Bildhauer Hans Josephsohn. In dieser Zeit erschienen seine Studie über Thomas Müntzer, eine Überarbeitung von Geist der Utopie im Sinne einer marxistischen Philosophie sowie Essays, Geschichten und Aphorismen. Überdies verfasste er Beiträge für die Frankfurter Zeitung, die Wochenzeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft Die Weltbühne u. a. Periodika. Politisch war Bloch sehr aktiv und bekämpfte schon früh die aufstrebende NSDAP. |
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