Thea Bauriedl 

Das Leben riskieren

 

 

Psychoanalytische Perspektiven 
des politischen Widerstandes

 

1988 bei Piper 

Thea Bauriedl :  Das Leben riskieren  (1988)  Psychoanalytische Perspektiven des politischen Widerstandes  -

1988  211+4 Seiten   (*1938)

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Inhalt

Vorwort  (9)  

Anmerkungen  (211-215) 


Thea Bauriedl beschreibt aus ihrer Erfahrung in Gesprächen mit Politikern, politisch Interessierten und Mitgliedern alternativer Bewegungen, wie sich derzeit auch bei uns ein »Neues Denken« in der Politik entwickelt, das, ähnlich wie in der Sowjetunion, auf dem Grundprinzip der »Offenheit«, der lebendigen Konfliktfähigkeit vieler einzelner beruht. 

Diese neue politische Kultur läßt ein wenig Hoffnung auch eine menschlichere, gewaltfreie Politik entstehen.

Wer Leben erhalten will, muß selbst riskieren, lebendig zu sein. Das heißt, er muß sich auf Konflikte, auf das Leben mit den Andersdenkenden einlassen. Wer Andersdenkende nur diffamiert, bedroht oder bekämpft, trägt nichts zur Verbesserung der politischen Kultur bei. Er stellt die Gewalt als Mittel der Politik nicht in Frage, sondern er bestätigt sie. 

Das gilt für die offizielle Politik ebenso wie für den politischen Widerstand. Denn politischer Widerstand ist nicht Aufgabe von wenigen »Chaoten« oder »Helden«. Er ist Aufgabe aller Bürger, auch der Regierenden. Er besteht darin, Staat und Gesellschaft in ständiger dialektischer Verarbeitung von Widersprüchen lebendig zu erhalten.

Thea Bauriedl, geb. 1938 in Berlin, Dr. phil., Diplompsychologin, ist Privatdozentin an der Universität München und Dozentin an der Akademie für Psychoanalyse München.

Sie leitet das private Institut für Politische Psychoanalyse München und gibt dort die Zeitschrift »Anmerkungen« heraus. 

1. Das Leben riskieren — das Leben gewinnen  (19) 
Der Gewinn im Verlust (19)  Das Leben läuft ab (24)  Die zwei Fragen (28)  Der militärische und der zivile Mut (35) Die »netzförmige« Gesellschaft (44)

2. Die narzißtische Gesellschaft — eine Gesellschaft ohne Risiko  (49)
Die Gesellschaft ohne Risiko und die Unfähigkeit zu leben (49)  Die Symptome der Macht: Gewalt gegen Triebwünsche (57)  Möglichkeiten der Gesundung: das »Neue Denken« (68)

3. Der Kampf gegen die Abhängigkeit macht abhängig  (75) 
Suchtprobleme (75)  Paradiesphantasien in der Politik (80)  Freie Fahrt für abhängige Bürger (84)  Heilung der Sucht? (86) 

4. Widerstand für mehr Demokratie  (93)  
Die Verfassung schützt nicht unser demokratisches Bewußtsein (94)  Demokratie beginnt beim einzelnen (95) Das Leben riskieren - den Konflikt riskieren (101)  Demokratisches Bewußtsein entsteht durch die Wiederkehr des Verdrängten (104)

5. Der Gewalt widerstehen  (113) 
Die Gewaltdiskussion (113)  Seelische Gesundheit zeigt sich in einem »ökologischen Bewußtsein« (119)  Die sozio-psycho-somatische Widerstandsfähigkeit (125)  »Gesunder Widerstand« als Prozeß (131)  Der Ausstieg aus dem Machtkampf ist der Einstieg in die Veränderung (140)

6. Verlorene Geschichte — verlorenes Bewußtsein  (159) 
Die Angst vor der Vergangenheit und der Glaube an den Fortschritt (159)  Macht beruht auf Unbewußtheit (162)  Die Angst vor dem Leben verhindert das Bewußtwerden der wirklichen Welt (168)  Die Erforschung der Vergangenheit dient dem Verständnis und der Veränderung der Gegenwart (171)

7. Die Angst vor der Vergangenheit und die Unfähigkeit zu trauern  (177) 
Die unvollständige »Bewältigung« unserer national-sozialistischen Vergangenheit (177)  Wie wir versuchen, die Angst zu bewältigen (183)  Psychoanalytische Aspekte des »Historiker-Streits« (190)  Wiederholt wird, was nicht verstanden wurde (196)  Erinnern heißt verändern (204) 

 

 

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 Thea Bauriedl (1988) Das Leben riskieren - Psychoanalytische Perspektiven des politischen Widerstandes