Andrej Platonowitsch PlatonowEin "sozialistischer Beckett" Ein "russischer George Orwell" Ein "ökologischer Prophet"
"Selbst
die Energie des gespaltenen Atoms ist nichts |
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Wikipedia.Autor
*1899 in
DNB
Person (58)
detopia: Kommbuch
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detopia
Iwan Iljin Wladimir Maximow Wernadski Fjodorow Bogdanow
T.Aitmatow I.Babel Jewgenij Samjatin K.Malewitsch Buckminster Fuller
Tarkowski Wilhelm.Raabe Petruschewskaja George Orwell Jurij Malzew Schalamow
„Der erste Surrealist der Literatur“ war er für Josef Brodski. Stalin nannte ihn Abschaum, Gorki ein ungehobeltes Talent. Dabei wollte Andrej Platonow nichts als ein ehrlicher Kommunist sein, der die Wirklichkeit beschreibt. Heute gelten seine Werke vielen Russen als Metaphern der Absurdität des sowjetischen Alltags und der Putinschen Geschichtsrevision. |
detopia-2020: zuerst fiel mir der meister bei jurij malzew auf, welcher 1980 eine sehr lebendige samisdatliteraturgeschichte geschrieben hatte. diese erste bekanntschaft mit platonow und malzew geschah in der herrlichen zwischenfriedenszeit 90 bis 97, vor der internetzeit, also in den guten alten anarchistischen buchlesezeiten. später um 2008 kam dann utze um die ecke und schenkte mir den oberbaum-platonow von siegfried heinrichs, welcher gerade seinen oberbaum-verlag verschenkte. - das lag erstmal rum und dann ergriff mich sehr eine gewisse eine geschichte und ich las malzew/platonow wieder. und dann kam schon das jahr 2015 heran mit leetz sein platonow-feature im radio. und dann wir schrieben uns und diskutierten bisl rum. - und danach ging es bekanntlich schlag auf schlag. während malzew noch vermutet, dass der KGB viele schriften in den ofen gab, so ist dem wohl nicht so und wir haben heute reichlich platonowlektüre. und vor allem: modern übersetzt -- denn beim oberbaum-platonow wollte ich manchmal nicht weiterlesen, wegen zuviel Abstraktion. in platonows vision vom sonnenlicht muss ich mich noch konzentriert reindenken, ob er da mehr poet oder mehr ingenieur war (wie kann er denn 1921 was über den energieinhalt von atomkernen wissen?) - Und dann will ihn aber zuerst als poet genießen und danach erst als Ökoprophet ernstnehmen. fazit: wir bleiben platonow gewogen. |
2019 - 244 Seiten Frühe Schriften zur Proletarisierung 1920-1927 / von Andrej Platonov Herausgegeben von K.Kaminskij und Roman Widder Verlagsmeldung Andrej Platonov ist durch seine großen Romane »Die Baugrube« und »Tschewengur« zu einem Klassiker der russischen Literatur geworden. Er gilt als ein Autor, der die Oktoberrevolution nicht nur beschrieben, sondern ihr eine Sprache gegeben hat, auch deshalb, weil er selbst ein Anhänger der Revolution war: Er schildert das wechselhafte Geschick des sowjetischen Experiments aus dem Inneren ihrer utopischen Sprache heraus. Vor seinem literarischen Durchbruch arbeitete Platonov als Journalist und Elektrotechniker in der sowjetischen Provinz und schrieb zugleich für lokale Zeitungen kleinere Texte, die zwischen Philosophie, Technik und Polemik mäandern. Er schreibt über das Verhältnis von Proletariat und Partei, einen marxistischen Begriff der Freiheit, über proletarische Kultur und einen demokratisierten Presseapparat, aber auch über erneuerbare Energien, die Elektrifizierung des Landes und den drohenden Klimakollaps. 1921 will er die Aufsätze unter dem Titel »Gedanken eines Kommunisten« einer breiteren Öffentlichkeit vorlegen. Eine Publikation wird jedoch abgelehnt. Diese frühen Texte Platonovs werfen nicht nur ein neues Licht auf sein literarisches Werk, sie gewähren dem Leser auch einen ungewöhnlichen Einblick in das Selbstverständnis der frühen sowjetischen Kultur. Zum 100jährigen Jubiläum des literarischen Debüts von Andrej Platonov versammelt der vorliegende Band größtenteils erstmals übersetzte Texte aus seiner frühen Publizistik. |
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Der makedonische Offizier Makedonskij oficer / von Andrej Platonow Übersetzt von Michael Leetz 140 Seiten dnb.Buch bing.Buch goog.Buch Angaben aus der Verlagsmeldung Wie viele Platonow-Helden hat auch Firs, der makedonische Offizier, nicht aufgehört, über das Leben zu staunen. Er ist ein Suchender, der die Schrecken der Existenz am eigenen Leibe erfährt und seine untergründige Traurigkeit nicht los wird. Im geheimen Auftrag Alexanders des Großen lebt er seit einigen Jahren in einem fernen asiatischen Reich. Es erstreckt sich in einem gewaltigen blauen Tal, eingeschlossen von einem »Himmelsgebirge«, dessen Wände »undurchdringlich sind für den Wind und für die Freiheit«. Statt das Bewässerungsprojekt für den dortigen Despoten durchzuführen, bereitet er einen Aufstand gegen ihn vor. »Nicht zur Veröffentlichung bestimmt«, heißt es in einer Akte des sowjetischen Geheimdiensts über Andrej Platonow und sein Romanprojekt »Der makedonische Offizier«. Zwischen 1932 und 1936 entstanden, blieb es Fragment und wurde erst Mitte der neunziger Jahre in Russland veröffentlicht. Der dichte Text enthält nicht nur die schärfste Kritik an Stalin, die Platonow jemals formulierte, sondern auch seine Vorahnung einer von Menschen verursachten globalen Katastrophe.
Audio 2021 Der makedonische Offizier Lesebericht dlf
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2016
Neues Denkmal im Geburtsort Woronesch:
Friedhof in Moskau: Platonow 1899-1951 Sohn: 1923-43 Ehefrau: 1905-83 Tochter: bis 2005
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Einige Schriften
- Das Volk Dshan (=Seele) oder Die erste sozialistische Tragödie DNB.Buch - Der Takyr - Die Baugrube - Die glückliche Moskwa - Das Licht und der Sozialismus (1922, Artikel) - Der Mensch und die Wüste (1924, Artikel) - Der makedonische Offizier 2016 Biografie von Hans Günther dnb.Buch
Audio:
2015 Platonow als ökologischer Prophet Leetz im SWR, 28min 2016 Die Baugrube Sinnbild des Scheiterns dlf die-baugrube-sinnbild-des-scheiterns 2016 Biografie 2016 Biografiebuch - Leben, Werk, Wirkung von Hans Günther 2016 Platonov ist seltsam aktuell 2019 Dshan und die glückliche Moskwa dlf, 10' 2020 Die glückliche Moskwa Buchkritik, 7min dlf die-glueckliche-moskwa-harter-weg-in-eine-- 2019 2021 Tschewengur - Gorki-Theater Berlin 2021 Der Realismus des Andrej Platonow von Mario Bandi 54 min dlf-1.1.2021 Der Realismus des Andrej Platonow - Ad Absurdum 2022 Der makedonische Offizier Lesebericht im dlf
dlf andrej-platonow-die-baugrube-ein-sozialistischer-beckett
Aus Wikipedia 2010:
Er begann Anfang der 1920er Jahre mit der Veröffentlichung von Erzählungen und Gedichten, zugleich arbeitete er als Spezialist für Landgewinnung in Zentralrussland. Hier wurde er Augenzeuge der durch die Zwangskollektivierung verursachten Veränderungen und Schäden. 1927 wurde er hauptberuflicher Schriftsteller in Moskau. Er war ein Mitglied der landwirtschaftlichen Schriftstellervereinigung Perewal und schuf die Kurzgeschichtensammlung Die Epiphaner Schleusen. Seine beiden Hauptarbeiten, die Romane Tschewengur und Die Baugrube, entstanden zwischen 1926 und 1930 in etwa mit dem Beginn des ersten Fünfjahrplanes 1928. Diese Arbeiten mit ihrer impliziten Systemkritik brachten ihm heftige offizielle Kritik ein, und obgleich ein Kapitel von 'Tschewengur' in einer Zeitschrift erschien, wurde keines seiner Werke vollständig veröffentlicht. Andere Kurzgeschichten trugen sogar zu einem gewissen Rückgang seines Ansehens bei. Während des stalinistischen Großen Terrors der 1930er Jahre wurde Platonows 15jähriger Sohn verhaftet und in ein Arbeitslager deportiert, wo er an Tuberkulose erkrankte. Als er schließlich zurückgebracht wurde, steckte sich Platonow bei der Pflege an. Während des Großen vaterländischen Krieges (2. Weltkrieg) wurde Platonow als Kriegsberichterstatter eingesetzt, aber sein Gesundheitszustand verschlechterte sich. Nach dem Krieg verlegte er sich vom individuellen literarischen Schaffen auf das Sammeln von Volkserzählungen und gab zwei Sammelbände heraus. Er starb 1951. Sein Grab befindet sich auf dem Armenischen Friedhof in Moskau. Obgleich er zum Zeitpunkt seines Todes relativ unbekannt war, war sein Einfluss auf die neueren russischen Schriftsteller beträchtlich. Ein Teil seines Werkes wurde während der Tauwetterperiode der 1960er Jahre veröffentlicht oder erstveröffentlicht. Wegen seiner politischen antitotalitären Schreibweise und seines frühen Todes an Tuberkulose nannten ihn englische Kommentatoren den <russischen George Orwell>.
aus Malzew 1980:
Die größte Popularität und den größten Einfluß von allen besitzt dabei wohl Andrej Platonow, ein Schriftsteller, dem erst heute endlich die Wertschätzung und Anerkennung zuteil wird, die er verdient, obgleich ein bedeutender Teil seines Werks in der Sowjetunion nach wie vor nicht veröffentlicht ist, den man nur über den Samisdat kennenlernen kann. (Das Manuskript seiner Erzählung <Puteschestwije w tschelowetschestwo>, <Reise in die Menschheit> ist sogar für immer verloren). Jeder, der zum erstenmal ein Buch von Andrej Platonow zur Hand nimmt, wird schon nach wenigen Zeilen von ratloser Verstörung ergriffen: Wer spricht hier — ein Kauz oder ein Genie? Und je weiter man sich in die Lektüre vertieft, desto mehr wächst das Erstaunen, man tritt gleichsam in eine unbekannte und mit nichts vergleichbare Welt ein; das Geheimnisvolle an diesem Schriftsteller wird immer quälender und beunruhigender. In der gesamten russischen Literatur ist es wohl nur noch Gogol, der uns als ein ebensolches, von keinem ganz gelöstes Rätsel gegenübersteht. Die überragende Bedeutung Andrej Platonows (1899-1951) ist unbezweifelbar, er ist einer der größten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts, doch sein Werk ist voller Widersprüche, und der von ihm gestaltete Mikrokosmos, die eigenartige, bizarre, abseitige Welt seiner Bücher ist von einem tiefen Geheimnis und einer rätselhaften Bedeutsamkeit erfüllt. Doch wenn Platonow für uns Russen groß und geheimnisvoll ist, ist er für Ausländer offenbar schlicht unverständlich. In fast allen westlichen Studien über die moderne russische Literatur werden Platonow als einem unter vielen Autoren in summarischen Darstellungen ein paar Zeilen gewidmet, während gleichzeitig unbedeutende oder sogar schlicht indiskutable Schriftsteller viele Seiten Würdigung erhalten. Lo Gatto zum Beispiel erwähnt in seiner »Geschichte der sowjetrussischen Literatur« Platonow nur beiläufig als den Autor der Chronik »Wprok« (Zum Vorteil) und einiger Erzählungen über den Krieg — des schwächsten und unbedeutendsten, was Platonow geschrieben hat.3 Der seltsame Eindruck entsteht zunächst durch Platonows Sprache. Es ist die ungeschliffene und regellose Sprache des Naturtalents und Autodidakten, doch bei aufmerksamer Lektüre bemerkt man, daß diese Regellosigkeit beabsichtigt und wohldurchdacht ist, daß der originelle Stil so spontan gar nicht ist, wie es zunächst scheint, sondern sorgsam herangebildet und fein bearbeitet. Dennoch bleibt zugleich auch die spontane Natürlichkeit und Ungezwungenheit seines Schaffens unbezweifelbar, so daß die bekannte Aufteilung der Kunst in »naiv« und verstandesmäßig, wie sie seinerzeit von den Romantikern vorgenommen wurde und in veränderter Gestalt auch in der Literaturkritik unserer Zeit eine Rolle spielt, hier widerlegt zu werden und eine Synthese dieser vermeintlich unvereinbaren Prinzipien möglich scheint. Hinter der farbenprächtigen folkloristischen Außenansicht läßt sich das tief verborgene wahre Ich des Autors erahnen — eines feinfühligen Psychologen und außergewöhnlichen Denkers mit einem ganzheitlichen philosophischen System, einer ausgereiften Weltanschauung und einer exakten Wertskala. Aus dem Grundelement des Volkstümlichen wächst bei Platonow nicht einfach ein farbenfrohes Bild der Volkssitten, sozusagen für Liebhaber exotischer Folklore, sondern es bricht plötzlich eine fremdartige, ja chimärische, zeitweise surrealistische fiebrig-phantastische Struktur von Bildern hervor — sinnlos, doch in ihrer Fremdartigkeit in sich schlüssig —, die nicht so sehr verblüffen und verwirren als vielmehr die ungewöhnliche weltanschauliche Konzeption des Autors offenlegen soll. .... Weiter bei Malzew |
In DDR 1987: Dshan
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Inhalt 2019 Dshan oder die erste sozialistische Tragödie
Übersetzt von Michael Leetz
Dshan. Roman Das Unmögliche. Erzählung Licht und Sozialismus. Essay Der Mensch und die Wüste. Zeitungsartikel Der Kampf gegen die Wüste. Zeitungsartikel Lebenslauf - A. P. Platonow Besiegen wir die Dürre? Denkschrift Brief an Alexander Woronski Brief an einen Unbekannten Vier Briefe an Maxim Gorki Briefe von den Reisen nach Turkmenien an Frau und Sohn Der Takyr. Erzählung Übersetzt von Erich Ahrndt Karages. Prosaskizze Die heiße Arktis. Essay Über die erste sozialistische Tragödie. Essay [Manuskriptfassung] 278 Über die erste sozialistische Tragödie. Essay [Typoskriptfassung] 283 Die Gestalt des zukünftigen Menschen. Essay
Anhang
295 Anmerkungen des Herausgebers 335 Auf der Suche nach Platonows verlorener Utopie -- Nachwort von Michael Leetz 369 Über ein besonderes erzählerisches Mittel in Dshan 371 Originalausgaben 373 Glossar der mittelasiatischen Begriffe 376 Danksagung
Dshan-2019:
Es enthält eine Neuübersetzung von Dshan, erstmals auf Grundlage der unzensierten Original-Fassung, sowie die ökologischen Texte Platonows. Darüber hinaus enthält es auch Briefe und Dokumente des persönlichen Lebens, das meiste davon liegt nun erstmals auf Deutsch vor. Andrej Platonow: Dshan oder Die erste sozialistische Tragödie. Prosa - Essays - Briefe. Quintus-Verlag, Berlin 2019 weitere Angaben auf der Verlags-Website: quintus-verlag.de/buecher/dshan.html
Herausgegeben und aus dem Russischen übersetzt von Michael Leetz
Andrej Platonow (1899–1951) gilt als prophetischer Schriftsteller, der in seinem Werk die Tragödie der Sowjetunion erfasst und vorausgesehen hat. Doch bis heute ist vollkommen unbekannt, dass sein literarisches Schaffen zugleich ein hochaktuelles ökologisches Denken durchzieht. Erstmals wird in dem Band der ökologische Prophet Andrej Platonow erschlossen. Der Bogen spannt sich von seiner frühen Publizistik, in der er die Nutzung der Sonnenenergie und die Überwindung des Raubbaus an der Natur propagiert, bis zu dem Essay Über die erste sozialistische Tragödie. In diesem Schlüsseltext reagiert Platonow einerseits auf die gewaltsame Industrialisierung unter Stalin, die den Menschen versklavte und die Natur zerstörte, andererseits warnt er vor einer künftigen ökologischen Katastrophe. Der Roman Dshan erzählt von einem kleinen Nomadenvolk, das auf seinem Leidensweg durch die Wüste eine neue Seele erlangt. Dshan, so der Name des Volkes, heißt Seele. Im Kontext von Platonows ökologischem Denken erweist sich der Roman als Utopie von einer Menschheit, die es vermag, im Einklang mit der Natur zu leben und die Gefahr ihres selbstverschuldeten Untergangs zu bannen. Der Großteil der Werke ist zuvor nie auf Deutsch erschienen. Dshan wurde erstmals auf der Grundlage der unzensierten Originalfassung, die 1999 in Russland publiziert wurde, neu übersetzt.
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Ein ökologischer Prophet -
Der Schriftsteller Andrej Platonow
Von Michael Leetz - SWR Wissen 2015
SWR 18.6.2015, 08.30 Uhr , Redaktion: Anja Brockert, Regie: Felicitas Ott swr.de ein-oekologischer-prophet
Zitator 1: Das ungelöste Energieproblem ist die Wurzel allen Übels. Alles Übel auf der Welt rührt her von dem Mangel an freier, sofort zur Arbeit geeigneter Energie, die man nicht durch schwere Mühen erlangen muss. Das Licht ist eine solche Energie, die man nicht mit den Händen aus der Erde auszugraben braucht. O-Ton
Alejnikow: Zitator
2 (overvoice): Zitator
1: Ansage: Erzähler: In seinem Roman <Die Baugrube> nahm er bereits 1930 den Zusammenbruch des sowjetischen Systems visionär vorweg. Doch dass Platonow auch ein ökologischer Prophet war, ist bis heute kaum bekannt. Bereits in den frühen 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts setzte er sich für die Nutzung erneuerbarer Energien ein, vor allem der Sonnenenergie. Platonow war davon überzeugt, dass die junge Sowjetunion eine Wirtschaft aufbauen sollte, die die natürlichen Ressourcen schont. Sein ökologisches Denken wurde durch den Beruf geprägt: Anfang der 20er Jahre organisierte er in Zentralrußland die Elektrifizierung der Landwirtschaft und kämpfte als Meliorator, d. h. als Bewässerungs-Ingenieur, gegen die katastrophale Dürre an, die zum Hungertod von Millionen von Menschen führte. Er nannte dies „Kampf gegen die Wüste“.
Die Wüste ist auch ein Grundthema seiner literarischen Arbeit, vor allem in der Novelle „Dshan“ von 1935. Darin erzählt Platonow von einem kleinen fiktiven Nomadenvolk in der mittelasiatischen Wüste Karakum, das aus entlaufenen Sklaven aller Herren Länder besteht. Das Volk hat sich selbst den Namen „Dshan“ gegeben - in den Turksprachen ist „dshan“ das Wort für „Seele“. Einst lebten die Dshan in der Sarykamysch-Senke, einem lebensfeindlichen Ort in der Nähe des Aralsees. Nach einer alten persischen Legende gilt sie als die Hölle der Welt. In der Hoffnung auf ein besseres Leben verließ das Dshan-Volk die Sarykamysch und irrt seitdem in der Wüste umher. Der junge Ökonom Nasar Tschagatajew, der selbst dem Dshan-Volk entstammt, wird von der Partei in die Wüste geschickt. Zitator
2: Zitator
1: Zitator
2: Erzähler: O-Ton
02 - (Trolle): Erzähler: Erzähler: ....
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