Wladimir BukowskiAbrechnung mit MoskauDas
sowjetische Unrechtsregime 1995 bei Editions Robert Laffont, Paris 1996 im Gustav Lübbe Verlag
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1995 616+30 Seiten Wikipedia.Autor
detopia: Kommbuch
Schewtschenko Mein Bruch mit Moskau |
detopia-2020
76 Jahre ist er geworden - "ein schönes Alter"? - Ich habe ihn immer bewundert. Sein spezifischer "rechter" Antibolschewismus im Westen hatte mir zuerst nicht gefallen. Aber er war nicht der Einzige dieser Art (also nicht alleine "ver-rückt"). Auch Maximow war so 'drauf', auch Manes Sperber. - Inzwischen verstehe ich das besser. Im Lesebericht von Hans John ist das Dilemma gut ausgeleuchtet. Heute - im Zeitalter von D.Trump, V-Theorien und "Internettrollen" - kann ich auch W.B. noch besser verstehen; aber ich kann nicht wissen, ob die Implosion des Ostblockes ohne Entspannungspolitik günstiger verlaufen wäre.
Inhalt Dokumenten-verzeichnis (618) Personen-register (638)
Textredaktion: Monika Rohde, Bonn Sachredaktion: Vera Ammer, Euskirchen
(d-2009:) Weltpolitik ist wahrscheinlich nicht so eindimensional, wie Bukowski es einfordert und darstellt. Aber ich lese gerne in diesem 'parteilichen' Buch. Auf eine Art hat er ja recht. Bei Wikipedia ist seiner "Sonderideologie" vereinfacht (aber dadurch verständlich) dargestellt. (d-2005:) Die Anmerkungen zu den hochgestellten Ziffern im Text befinden sich am Ende der jeweiligen Kapitel. Zu 90 % sind dies Quellenangaben und nur zu 10 % echte Randbemerkungen. Auch deshalb verzichte ich darauf. Zitate ohne Anmerkungsziffer sind im "Dokumentenverzeichnis" am Schluß des Buches verzeichnet, sofern die Quelle nicht im umlaufenden Buchtext genannt wird. Letztere Möglichkeit benutzt Bukowski, wenn diese aus allgemein zugänglichen westlichen Quellen stammen. -- Im Dokumentenverzeichnis sind die Quellen fortlaufend nach der Seitenzahl ("Fundstelle im Text") geordnet. |
Teil 1 Der seltsame Krieg (9) 1. Wen interessiert das schon? (9) 2. Der Internationale Fonds (22) 3. Die »Firmen der Freunde« (28) 4. Die »Freundschaftsdienste« (39) 5.»Besondere Hilfeleistungen« (43) 6.Anhänger und Mitläufer (57) 7.Wer hat nun gesiegt? (65) Teil 2 Die Nacht nach der Schlacht gehört den Marodeuren (79) 1. Wieder in der Lubjanka (79) 2. Der unsterbliche KGB (88) 3. Im Innern des Drachen (92) 4. Besäufnis auf der Hochzeit (99) 5. Dialektik nicht nach Hegel (104) 6. Das Gericht tagt (111) # Teil 3 Zurück in die Zukunft (119) 1. Worin haben wir uns geirrt? (119) 2. Fließband des Todes (131) 3. Wir sind zu wenige (140) 4. Zweckmäßigkeit oder Gesetzmäßigkeit (159) 5. Der Kampf um Öffentlichkeit (164) 6. Psychiatrisierung statt Gefängnis (172) 7. Woran haben sie geglaubt? (188) 8. Der NTS - ein »subversives Zentrum«? (194) 9. Die mächtigste Waffe der Partei (199) 10. Die Rolle der Intelligenz (215) 11. Lebendige Seelen (228) 12. Das »Problem Sacharow« (237) 13. Letzte Versuche (243) 14. Agonie (251) # Teil 4 Der Verrat (265) 1. Die Politik der Entspannung und ihre Erfinder (265) 2. Die Geheimdiplomatie (287) 3. Die Friedensinitiative (294) 4. Die Kapitulanten (303) 5. Das Jackson-Amendment (312) 6. Rückschlag (320) Teil 5 Jahre des Umbruchs (329) 1. Afghanistan und das Ende der Entspannung (329) 2. Alarm im Kreml (334) 3. Der Atem des Schicksals (356) 4. Kurswechsel (364) 5. Die Invasion (371) 6. Die Olympischen Spiele 1980 (391) 7. Rettungsmaßnahmen für die Entspannung (406) 8. Eine offensive Kampagne (418) 9. Die Propaganda-Maschinerie in Aktion (425) 10. Friedenstauben (440) 11. Bezahlung in (Dienst-)Leistungen (447) 13. Der Mythos der Invasion (476) 14. Operation »X« (491) 15. Lieferungen ohne Ende (496) 16. Der Bankrott (504) Teil 6 Die Revolution, die so nicht stattgefunden hat (521) 1.
Beschleunigung des Fortschritts (521) 2.
Die Desinformationskampagne (529) 3. »Neues
Denken« (536) 4. »Truppenabzug« aus
Afghanistan (544) Teil 7 Epilog (603) |
Opposition: Eine neue Geisteskrankheit in der Sowjetunion? Eine Dokmentation
Wind vor dem Eisgang. Roman
UdSSR - Von der Utopie zum Desaster
Schreibweisen: Bukovskij, Vladimir
Konstantinovic |
Sensationelle Geheim-Dokumente aus den Archiven des Kreml: Sitzungsprotokolle des Politbüros des ZK, KGB-Berichte, Briefe westlicher Regierungschefs und anderes. Wladimir Bukowski, der berühmte ehemalige Dissident der Sowjetunion, konnte sich Kopien dieser Dokumente ersten Ranges verschaffen, die ein völlig neues Licht auf Schlüsselsituationen und Hauptakteure der jüngeren Geschichte werfen:
Wladimir Bukowski war nach Alexander Solschenizyn und Andrej Sacharow der berühmteste Dissident der Sowjetunion. Seit 1963 hat Bukowski als Regimekritiker viele Jahre in sowjetischen Gefängnissen verbracht. Berühmt wurde seine Dokumentation über den psychiatrischen GULAG: "Opposition. Eine neue Geisteskrankheit in der Sowjetunion". 1976 schließlich schob Moskau ihn nach heftigen Protesten von amnesty international, dem PEN-Club und anderen in einem Gegengeschäft in den Westen ab. Jetzt ist es Wladimir Bukowski durch persönliche Kontakte gelungen, unter Verschluß gehaltene Dokumente ersten Ranges aus den ehemaligen ZK-Archiven der KPdSU zu kopieren, die völlig neue Einblicke in sowjetische Entscheidungen und politische Entwicklungen von historischer Tragweite geben: Beispielsweise hatte der Westen auf seine Weise entscheidenden Anteil am Einmarsch der Sowjetarmee in Afghanistan. Protokolle von Gesprächen zwischen Jaruzelski und Breschnew klären die Frage des drohenden Einmarsches der Sowjetarmee in Polen. Sowohl die Friedensbewegung wie auch die deutsche Ostpolitik unter Willy Brandt, aber auch Kreise der deutschen Industrie hatten ihren vorgegebenen Platz im Kalkül des Kreml. Die westliche Entspannungspolitik machte Breschnew den Rücken frei zu verstärkter Repression nach innen wie auch zur Expansion nach außen. Falin und Portugalow bemühten sich nach der deutschen Einigung, das SED-Parteiarchiv den Augen der Öffentlichkeit zu entziehen. Die Dokumente zeigen, wie die lateinamerikanische und palästinensische Guerilla finanziert wurden. Sie werfen aber auch ein Licht auf einen der schillerndsten Politiker der jüngsten Vergangenheit: Michail Gorbatschow. Wer Bukowski kennt, wird keine trockene Dokumentensammlung und kein abgeklärtes Geschichtsbuch erwarten. Vielmehr ist das vorliegende Buch eine leidenschaftliche Abrechnung mit den Unterdrückern eines Mannes, den jahrelange Haft nicht brechen konnte, und zugleich eine Mahnung an allzuleicht verführbare Demokraten. Wladimir Bukowski, geboren 1942 in Belebej, Sowjetunion, Schriftsteller und sowjetisch-russischer Systemkritiker. Studium der Biophysik und Kybernetik an der Lomonossow-Universität. 1961 aus politischen Gründen relegiert. Politische Dissidentenarbeit im Untergrund. 1963 als politischer Häftling ohne Urteil in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, danach mehrfach wieder freigelassen und erneut zwangshospitalisiert. Nach ausgiebigem Engagement für Bürgerrechtler 1967 zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt. 1971 Verhaftung, 1972 zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Nach Aktionen von amnesty international und des französischen und deutschen PEN-Clubs 1976 in den Westen ausgetauscht. Lebt heute in Cambridge/GB. Buchveröffentlichungen u.a.: "Opposition. Eine neue Geisteskrankheit in der Sowjetunion" (dt. 1972), "Wind vor dem Eisgang" (dt. 1978), "Pazifisten gegen den Frieden. Friedensbewegung und Sowjetunion" (dt. 1983). Zu den umseitigen Abbildungen: Nachdem der sowjetische Regimekritiker Wladimir Bukowski (1. rechts) nach jahrelanger Haft kurz vor seinem 34. Geburtstag am 18. Dezember 1976 gegen den Generalsekretär der chilenischen Kommunistischen Partei, Luis Corvalan (1. links), in Zürich ausgetauscht worden war, feierte Bukowski bei dem Schauspieler David Markham und dessen Familie in England seine Freilassung (2). Markham hatte im Westen über sechs Jahre für Bukowski gekämpft. Schon kurz darauf wurde Bukowski für westliche Politiker ein wichtiger Gesprächspartner: Am 21. Januar 1977 suchte der damalige Oppositionsführer Helmut Kohl den Kontakt zu ihm (3), im März war Bukowski zu Gast bei dem amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter. Ein Treffen, das für Bukowski enttäuschend verlief. Kurz zuvor hatte er sich mit Carters Vizepräsident, Walter Mondale, unter vier Augen getroffen (5). Die völlige Unkenntnis mancher führender westlicher, vor allem amerikanischer Politiker über die Verhältnisse in der Sowjetunion waren für den Regimekritiker sehr überraschend. Das englische Cambridge wurde Bukowskis Domizil im Westen. An der dortigen Universität studierte er Neurophysiologie. Die Nachricht, daß die Olympischen Spiele von 1980 in Moskau ausgetragen werden sollten, veranlaßten ihn wieder zu verstärktem politischem Engagement: »Die olympische Fackel hinter sowjetischem Stacheldraht ist ein Widerspruch in sich«. Bei seinem publizistischen Kampf fand er auch die Unterstützung der US-amerikanischen Sängerin Joan Baez (6). Seitdem hat Bukowski nie nachgelassen, sich für eine Liberalisierung seines Heimatlandes zu engagieren. * Übersetzung aus dem Russischen und Englischen: Klaus Hähnel (Kap. 1-5) und Vera Ammer (Kap. 6-7) # Eine Anmerkung zur Umschrift russischer Namen und Begriffe: Im Text wurde zur leichteren Lesbarkeit eine der deutschen Sprache gemäße Transkription verwendet, in den dokumentarischen Anmerkungen hingegen die präzisere, buchstabengetreue Transliteration. |
Aus wikipedia-2020:
Als Schüler und Student geriet Bukowski wegen seiner abweichenden politischen Meinungen in Konflikt mit der Sowjetmacht und wurde sowohl aus der Schule als auch von der Universität ausgeschlossen.
1963 wurde er wegen des Versuchs, das Buch <Die neue Klasse> des jugoslawischen Dissidenten Milovan Ðilas zu vervielfältigen, als unverbesserlich eingestuft und in eine psychiatrische Anstalt in Leningrad eingewiesen.
Im Februar 1965 entlassen, setzte er seine oppositionelle Tätigkeit fort und wurde von Ende 1965 bis Juli 1966 erneut zur psychiatrischen Behandlung eingewiesen.
Wegen der Organisation einer Protestdemonstration im Januar 1967 wurde er vor Gericht gestellt; seine Rede vor Gericht kursierte bald im Samisdat. Die Richter stuften dies als Teilnahme an Gruppenhandlungen, welche die öffentliche Ordnung stören, ein und verurteilten ihn zu drei Jahren Lagerhaft.
Nach der Rückkehr aus dem Lager nach Moskau wurde Bukowski einer der Wortführer der sich formierenden sowjetischen Dissidentenbewegung. In der Folge gab er ausländischen Korrespondenten Interviews und sorgte dafür, dass im Westen insbesondere der Einsatz der Psychiatrie gegen Andersdenkende, die der KGB-Vorsitzende Juri Andropow als probates Mittel im innenpolitischen Kampf forcierte, bekannt wurde.
Im März 1971 wurde Bukowski erneut verhaftet, nachdem ihn ein Artikel in der Zeitung Prawda, der ihm antisowjetische Tätigkeit vorwarf, in der ganzen UdSSR bekannt gemacht hatte.
Vor allem wegen der Herausgabe einer Dokumentensammlung, die den Missbrauch der Psychiatrie zu politischen Zwecken in der UdSSR belegte, wurde er in einem Prozess am 5. Januar 1972 in Moskau zu sieben Jahren Freiheitsstrafe (zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Lager) und fünf Jahren Verbannung verurteilt.
Nach anhaltenden Protesten im Westen tauschte die sowjetische Regierung Bukowski am 18. Dezember 1976 auf dem Flughafen von Zürich zusammen mit seiner Mutter gegen den in Chile gefangengehaltenen chilenischen Kommunisten Luis Corvalán aus.
Danksagung
Ich möchte mich bei der Margaret-Thatcher-Foundation für ihre tatkräftige Unterstützung bedanken. Sie war mir bei meiner Forschungsarbeit eine wertvolle Hilfe. Auch bin ich Lady Margaret Thatcher — mit der ich keineswegs immer einer Meinung war — zu Dank verpflichtet, denn sie wurde nicht müde, mir bei meinen Bemühungen, dieses Buch herauszubringen, zur Seite zu stehen.
Ebenso gebührt mein Dank Oleg Gordiewski, Jewgeni Nowikow, Michail Woslenski, Wiktor Suworow, Leonid Finkelstejn, Ina Ragatschej und Wladimir Pimonow für ihren Rat und ihr offenes Ohr für meine Fragen. Von ganzem Herzen bedanke ich mich bei den vielen Freunden in Moskau, die mich mit ihren guten Wünschen begleitet haben — und die mit Namen zu nennen ich mir versagen muß, denn auch heute noch brächte dies ihr Leben in Gefahr —, sowie bei den viele Freunden im Westen, die mir Unterstützung und Hilfe gewährt haben.
In einer ganz besonderen Dankesschuld stehe ich bei meinem alten Freund und Verleger Charles Ronsac, dessen unbeirrbarer Glaube an mich und meine Fähigkeit, dieses Projekt zu einem guten Ende zu bringen, mir in diesen schwierigen Jahren stets Stütze und Ansporn gewesen ist.
Wladimir Bukowski
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Abrechnung mit Moskau -- Wladimir Bukowski